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Das Gebäude der „Alten Station“ thront grosszügig und herrschaftlich am aufgelassenen Bahngelände und birgt neben einem Restaurant auf der ersten Ebene auch Gästezimmer (vermutlich in den oberen Etagen). Man kann sich gut vorstellen, dass hier in früheren Zeiten Rast gemacht, nach einer Reise eingekehrt und sogar übernachtet wurde. Danach dürfte es wohl einige Zwischennutzungen gegeben haben, wovon noch die Aufschriften „Steakhaus“ und „Musikbar“ zeugen.
Wir kehren an einem Sonntag zur besten Mittagessenszeit ein. Die umfangreichen Gasträume machen einen gepflegten, runderneuerten Eindruck mit modernem Mobiliar, lichter Anmutung und freundlicher Ausstrahlung. Etwas irritiert die Tatsache, dass auf vielen Tischen ein Reserviert-Schild prangt, das Lokal aber nur mäßig belegt ist. Aber vielleicht wird für den Nachmittag noch eine grössere Gruppe erwartet. Dafür werden wir sofort wahrgenommen und freundlich begrüsst. Das ist leider nach vielen schlechten Erfahrungen in den letzten Wochen auch nicht überall der Fall.
Überhaupt erleben wir den Service in der „Alten Station“ als flink, aufgeweckt und unkompliziert, ohne Stress und Druck. Umgehend werden die Speisekarten gereicht und gleich unsere Getränkewünsche aufgenommen. Das Speisenangebot ist derart umfangreich, dass man sich nur mit selektivem Blick eine Ahnung verschaffen kann: unzählige Pizza- und Pastavariationen, Fleisch- und Fischgerichte in jeglicher Zubereitungsart, Salate, Vorspeisen, Desserts – dazu noch ein Beilegeblatt mit aktuellen Sondergerichten. Von der Vielfalt schlichtweg überfordert, wählen wir einfach schwäbische Hausmannskost (die hier auch angeboten wird): 1x Rahmschnitzel mit Spätzle und Salat für günstige 13,90 Euro und 1x Käsespätzle für noch günstigere 7,90 Euro. Das Cola wird in einer 0,33-Liter-Flasche serviert (2,90 Euro) und kommt auf Wunsch zimmerwarm auf den Tisch, das alkoholfreie Erdinger Weizen im Halbliterglas dafür schön gekühlt (3,20 Euro).
Von meinem Sitzplatz aus kann ich direkt in die Küche blicken. Dort wird konzentriert aber gut gelaunt gearbeitet, so dass wir keine Viertelstunde auf unser Essen zu warten haben. Erstaunte Blicke beim Auftischen: die Portionen sind mehr als üppig und derart saucenlastig, dass wir schwer damit zu kämpfen haben. Vermutlich entspricht dies absolut dem Kundenwunsch, doch wir sind schlichtweg überfordert damit. Die Käsespätzle werden in einem grossen Steinguttopf angerichtet, wie man es vom Allgäu kennt, das Rahmschnitzel auf einer ovalen Vorlageplatte. Auch beim Beilagensalat (Blattsalat, Möhre, Blaukraut, Tomate, Mais) wurde mit der Salatsauce keineswegs gespart, wobei das Thousand-Island-Dressing vielleicht den Meeresfrüchten besser zu Gesicht gestanden hätte. Auch am Nebentisch sichten wir riesige Portionen. Man sollte die „Alte Station“ also mit gehörigem Hunger besuchen!
Die Sauberkeit ist überall 1a, bis hin zu den adretten, bestens gepflegten Toiletten. Hier wartet auf jeden Gast ein extra Frottee-Handtuch. Bei gutem Wetter lockt eine grosszügige Aussenterrasse. Kostenlose Parkplätze gibt es zur Genüge über der Strasse - ob man auch mit Öffis anreisen kann, ist eher fraglich. Die bedauerliche Schliessung der Hohenstaufenbahn wurde ja gleich zu Anfang erwähnt.