Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | 15:00 - 21:00 Uhr |
Donnerstag: | 15:00 - 21:00 Uhr |
Freitag: | 15:00 - 21:00 Uhr |
Samstag: | 10:00 - 17:00 Uhr |
Sonntag: | 09:00 - 21:00 Uhr |
"Ich glaube ich habe ein neues Lieblingsrestaurant"
Geschrieben am 28.08.2015 2015-08-28
Und so kommen wir pünktlich am Sonntag um halb eins auf dem Parkplatz vor Janni Restaurant an.
Von außen ist das Gebäude eher unscheinbar, weiß getüncht, wie die umgebenden Häuser auch. Zum Eingang kommt man über ein paar Stufen, rechter Hand gibt es noch eine kleine Terrasse, die eigentlich eher ein Balkon, aber heute nicht bewirtschaftet ist. Innen ist es schön hell. Die Einrichtung ist modern aber auch gemütlich einladend. Auf unnötigen Schnickschnack wird weitestgehend verzichtet und dass es sich um ein griechisches Lokal handelt ist an der Einrichtung zumindest nicht zu erkennen. Die Tische können durch einen geschickten Klappmechanismus beliebig zusammengestellt werden. Alle Tische sind mit weißen Sets und weißen Stoffservietten eingedeckt.
Als wir das Lokal betreten sind wir die einzigen Gäste, was auch an diesem Sonntag Mittag so bleiben wird (für die Abende empfiehlt sich unbedingt einen Reservierung wie mir mein Freund, der mir den Tipp gab nahe legte). Wir werden vom Inhaber (seine Frau ist, wie wir von ihm stolz erfahren, für die Küche verantwortlich) freundlich und per Handschlag begrüßt und dürfen uns einen beliebigen Tisch aussuchen.
Als wir sitzen wird die Kerze angezündet und die Karten werden verteilt.
Auf der Karte finden sich 12 Hauptgerichte (Garnelen, Dorade, Loup de Mer, verschiedene Variationen vom Lamm, Rinderfilet und Schweinefilet – 17,- € bis 23,50 €) sowie eine Handvoll Desserts, die aber tagesabhängig sind. Vorspeisen werden nicht separat angeboten, zu einem bestellten Hauptgericht gehören stets eine Variation verschiedener Vorspeisen. Als Beilage gibt es zu allen Gerichten gratinierte Kartoffeln. Vegetarische Angebote gibt es keine.
Freitags und Samstags Abend gibt es wohl noch wechselnde Tagesangebote, Sonntags zum Mittagsessen jedoch leider nicht.
Wir werden alle schnell fündig und sogar unser jüngster findet einen Ersatz für das nicht angebotene Schnitzel mit Pommes.
Bei der Bestellung werden dann unsere Fragen, die wir noch zu den einzelnen Gerichten hatten detailliert und geduldig erläutert. Unser Jüngster will gerne eine kleine Portion haben, was kein Problem ist, der Chef fragt sogar nach, wie viele Lammkotelettes es denn für ihn sein sollen und ob er anstelle der Bohnen vielleicht gerne ein anderes Gemüse hätte.
Wir bestellen schließlich
1x Koteletts vom Junglamm mit Butterbohnen (kleine Portion 14,- €)
1x Milchlammfilets an Rotwein und Zitronensauce (22,50 €)
1x Carrée vom Weidelamm mit frischem Gemüse (23,50 €)
1x Trilogie vom Filet mit dreierlei Saucen(22,- €)
Zum Trinken bestellen wir 2 kleine Cola (0,2l je 2,- €), 1 Glas Rosé – Hauswein aufgeteilt auf 2 Gläser(0,2 l 4,60 €), 1 Flasche Mineralwasser (0,7l 5,- €)
Die Getränke werden zügig und schön gekühlt serviert. Und es dauert nicht sehr lange, da kommt eine große Platte mit verschiedenen kalten Vorspeisen sowie ein Körbchen mit kleinen Brötchen an den Tisch.
Auf der Platte findet sich ein kleiner Berg verschiedener Blattsalate der mit einigen violetten Oliven angereichert war. Außerdem eine gute Portion einer Art Bauernsalat mit Tomaten, Gurken, Paprika Zwiebeln und Schafkäse. Weiterhin Dicke Bohnen in einer würzigen Tomatensoße, eingelegte Rote Beete Würfel und ein guter Schlag Tzatziki.
Ich will nicht auf alles im Detail eingehen, nur soviel, das Tzatziki war himmlisch. Wunderbar cremiger Joghurt mit ausreichend Knoblauch angereichert und, das wird AndiHa freuen, keine Gurken. Die Bohnen und auch die Roten Beete waren, soweit ich das feststellen konnte definitiv kein Convenience Produkt (sollte ich mich täuschen, wäre ich ab sofort ein Fan dieser Marke). Die mitgelieferten Brötchen waren frisch gebacken, wunderbar mürbe und luftig.
Als wir mitten beim Essen waren, kam der Chef an unseren Tisch, fragte ob alles in OK sei und brachte noch einen Teller mit frisch gebackenen Blätterteig-Schafkäse-Taschen. Nicht ohne anzumerken, dass wir diese doch gleich essen sollten, da sie warm am besten schmecken. Und ja, sie waren wunderbar, auch wenn ich annehme, dass der Blätterteig nicht hausgemacht war, was ich aber gerne verzeihe.
Die Hauptgerichte wurden dann nach perfekter Wartezeit zu den Vorspeisen serviert.
Lammkotelettes mit Butterbohnen
Auf einem kleinen Häufchen Bohnen lagen die beiden recht dicken Lammkotelettes. Die Knochen waren sauber abgeschabt und das Fleisch sah sehr saftig aus. Im Anschnitt war es schön medium und es gab keinen harten Fettrand o.Ä.
Die Bohnen durfte ich versuchen, sie waren schön mit leichtem Biss gegart, mit Kräutern abgeschmeckt und leicht buttrig. Dazu gab es eine Bratensoße (die gleiche Soße gab es auch zum Lammcarrée) die so wunderbar duftete und rund schmeckte, wie es nur eine langsam aus Knochen gezogene, hausgemachte Sauce vermag. Das Fleisch durfte ich selbstverständlich nicht probieren, die Knochen wurden aber extrem sauber abgenagt, was ich als ein „sehr gut“ werte.
Milchlammfilet mit Rotwein- und Zitronensauce
Auf dem servierten Teller lagen 5 Lammfilets in Reih und Glied, umrahmt von Rotweinsauce auf der einen und Zitronensauce auf der anderen Seite.
Die Filets (meine Frau war so gnädig mich versuchen zu lassen) waren wunderbar zart, innen rosig gebraten und perfekt gewürzt. Die beiden dazu gereichten Saucen gaben dem Fleisch jeweils eine andere aber in beiden Fällen sehr gut passende Geschmacksrichtung. Die Rotweinsoße war dabei nicht wie eine klassische Braten-Roteweinsoße sondern eher fruchtig und mit leichter Säure. Die Zitronensauce war auf Butterbasis und erinnerte mich entfernt an eine sehr zitronige Hollandaise, nur bei weitem leichter im Geschmack.
Trilogie vom Filet mit dreierlei Saucen
Dreierlei Filet sieht man ja des Öfteren auf Speisekarten. Hier ist aber anstelle des sonst meist verwendeten Putenfilets ein Stückchen Lammfilet auf dem Teller. Außerdem finden sich wie angekündigt drei unterschiedliche Saucen. Es handelt sich dabei um die bereits auch auf den anderen Tellern beschriebene Braten-, Rotwein- und Zitronensauce.
Das Fleisch, ein ordentliches Stück Rinderfilet, ein Stück Schweinefilet sowie das Lammfilet istsamt und sonders sehr gut gebraten. Das Lamm rosig, das Schwein mit nur einem Hauch rosa und wunderbar saftig, das Rind knapp medium. Mir wäre das beim Rind zwar zu durch, aber für meinen Großen hat es perfekt gepasst. Die Portion war so ordentlich bemessen, dass sogar etwas übrig blieb (lecker!).
Carrée vom Weidelamm mit Gemüse
Das Lammcarrée wurde, wie auch die Lammkoteletts mit schön sauber geputzten Knochen serviert. Die Portion war mit zwei recht großen Stücken auch mehr als ausreichend. Das Fleisch war wunderbar rosa gebraten und am Knochen eine leichte Spur unterhalb Medium. Geschmacklich sehr mild, ohne jeglichen Muff, so zart, dass es zwar nicht auf der Zunge zerging, aber nur sehr leichte Anstrengungen der Kaumuskulatur bedurfte – perfekt.
Auch hier gab es die Bratensoße dazu. Außerdem eine Gemüsemischung aus Blumenkohl, Brokkoli, Paprika, Zucchini und Kartoffeln. Das Gemüse war dabei jeweils mit optimalem Biss und alles gut abgeschmeckt.
Gratinierte Kartoffeln
Als Beilage zum Hauptgericht wurden 2 große Teller mit gratinierten Kartoffeln (kein klassisches Kartoffelgratin), d.h. flach auf dem Teller ausgelegte dünne Kartoffelscheiben, die mit etwas Creme Fraiche und Käse überbacken wurden.
Nachdem wir alle gut gesättigt am Tisch saßen und der Chef des Hauses die Teller abräumte stellte er die Frage, ob es denn noch ein kleiner Nachtisch sein dürfe. Zunächst zögerten wir zwar aber beim angebotenen Panna Cotta mit Orangenkaramell (5,20 €) wurden wir dann doch schwach. Die Alternativen wären noch ein hausgemachtes Limettensorbet sowie der Klassiker Joghurt mit Honig und Nüssen gewesen.
Die Panna Cotta war, um es kurz zu machen eine der besten, die mir je vorgesetzt wurde. Sie hat den optimalen festigkeitspunkt getroffen, so dass sie gerade eben so noch in Form bleibt und nicht auseinander fließt. Das Ganze mit einem feinen Vanille Aroma. Das dazu gegebene Orangenkaramell war ebenso wunderbar. Bei meinen Jungs wurde kurz noch überlegt, eine zweite Runde Dessert zu bestellen, aber die Fassungs-Kapazitäten waren leider erreicht.
Papa trank noch einen Espresso (1,90 €) und mit der Rechnung gab es einen Ouzo für die Großen und einen Lolli für die Kleinen.
Verabschiedet wurden wir dann wieder mit Handschlag.
Bewertung und Fazit:
Das lässt sich für mich heute sehr einfach handhaben. Zumindest an diesem Tag habe ich keinerlei Kritikpunkt finden können. Angefangen bei der Einrichtung, über den wirklich sehr erfreulichen Service bis hin zum wunderbaren Essen. Vermutlich wird bei voller Besetzung des Lokals nicht so viel Zeit für einen Plausch mit dem Gast sein, es denke jedoch der grundsätzliche Umgang wird der gleiche bleiben. Auch zum Thema Sauberkeit gibt es von mir keinerlei Abstriche. Anzumerken ist lediglich, dass die Sanitären Anlagen nur über eine steile Treppe erreichbar sind.
Auch beim Preis war ich letztlich sehr positiv überrascht. Man mag zunächst darüber stolpern, dass das günstigste Gericht mit 17,- € aufgerufen wird, man muss aber die darin enthaltene Vorspeisenplatte einkalkulieren.
Nachdem wir alle Rundum satt und glücklich das Lokal verlassen hatten, bleibt mir nichts anderes übrig als rundum 5 Sterne zu verteilen.
Ach so: Auf jeden Fall wieder, so schnell wie möglich!!!