Geschrieben am 19.10.2016 2016-10-19| Aktualisiert am
23.10.2016
Besucht am 06.09.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 228 EUR
Heute soll es das erste und einzige (bisher), mit den Weihen der Touristikabteilung eines französischen Reifenherstellers gesegnete Restaurant auf den ostfriesischen Inseln sein. Die eigentlich bereits für den Vortag angestrebte Reservierung scheiterte daran, dass es schlichtweg bereits ausgebucht war, schon Mal ein gutes Zeichen. Für heute aber war genügend Platz und freundlich-distanziert bestätigte die Rezeption des Hotel-Restaurants Seesteg unser Anliegen.
Im historischen, kernsanierten Gebäude (Seestegschuppen => ehemalige Winterlagerhalle des damaligen Seestegs) untergebracht und obwohl nicht unter Denkmalschutz stehend, sehr authentisch wiederhergestellt (siehe Homepage unter Architektur), verströmt das Gebäude einen archaischen Charme, der besonders in der Dämmerung zur Geltung kommt.
Wir haben uns auf Anhieb wohlgefühlt. Die Begrüßung war schon recht freundlich und man ließ uns die Wahl zwischen drinnen oder auf der Terrasse (für mittags bzw. solange es noch hell ist, wegen der genialen Lage sicherlich die erste Wahl). Da uns aufgrund des angebotenen Menues bereits klar war, dass es ein längerer Abend wird, wählten wir einen Tisch im Innenraum.
Schöne, dunkle Holztische, viele davon mit Guéridon auf Rollen versehen, dazu überraschend bequeme, mittelbraune Holzstühle mit schwungvoll gebogener Lehne und Armauflage. Die gepolsterte Ledersitzfläche gestattet auch längere Aufenthalte. Die Tische selbst nur teilweise eingedeckt, dann aber sehr ansprechend schlicht mit hellen Leinen-Sets, Servietten auf Platztellern, Salz- und Pfeffermühlen (Peugeot), Windlicht, jeweils einer Rosenblüte, Wein und Wassergläsern, Brottellern und massivem Silberwerkzeug für drei Gänge. Fehlende Besteckteile wurden nach der Bestellung ganz stilecht mit weißen Stoffhandschuhen nachgelegt.
Recht schnell gab es Baguette und Vollkorn-Nußbrot nebst Butter und das für uns obligatorische, stille Wasser (0,7 L à 7,- Euronen). Ebenso zügig wurde das amuse gueule, cremiges Rindertatar mit perfekt gereifter Avocado, Croûtons und Shiso Purple gereicht, ein kurzes aber schmackhaftes Vergnügen.
Bereits beim ersten Einschenken ergab sich ein Dialog, der sich im Verlaufe des Abends in absolut identischer Form (bezogen auf die Antworten und Betonung der Kellnerin) wiederholen sollte. Sowas ist nur bei Louis de Funès witzig, in der Kommunikation mit Gästen wirft es ein entlarvendes Licht auf die Einstellung des Service.
Beispiel:
Einschenken des Glases von Madame
Mme: „Danke sehr.“
Serv: „Seeehr, seeehr gaeeerne!“
Anschließend wird mein Glas bedacht
Moi: „Vielen Dank.“
Serv: „Ich DANKE Iihhnen!“
Die Äußerungen der Servicedarstellerin in einer derart übertriebenen Modulation, dass man im ersten Moment losprusten möchte, was dann aber im Halse stecken bleibt weil man beim Blick ins Gesicht der Kellnerin feststellen muss: Sch****, die meint das ernst. Wie oben erwähnt, als Einzelfall tolerierbar in identischer Wiederholung bei jedem Nachschenken jedoch gruselig.
Die weitere Interaktion mit dem Service verlief weitgehend normal. Der gewünschte Austausch von, in Bezug auf Madame, allergenverseuchten Muscheln gegen asiatische Makrele war problemlos möglich und so freuten wir uns für 88,- Euronen pro Person auf diese fünf Gänge:
Jakobsmuschel mit Gartenerbse, Melone und Chorizo
Ein toller Auftakt, endlich mal schöne große Exemplare, richtig kross angebratener Muskel mit stark nussiger Röstaromatik ohne jede Bitternote, im Kern noch schön glasig daher im Mund zartschmelzend. Wunderbar begleitet von kräftigen Erbsenstampf, intensiver Melonenessenz, akzentuiert durch leicht rauchige Chorizobrösel und milder Kapuzinerkresse.
Nordsee-Makrele asiatisch mit Rettich und Koriander
Sehr schön glasig gegartes Makrelenfilet auf feinem Korianderspiegel, knackigem Rettich und Beurre-Blanc-Schaumtupfen, begleitet von etwas Wildreis. Makrele ist grundsätzlich etwas schwierig, besonders wenn sie nicht absolut frisch oder leicht übergart daherkommt, das war hier selbstverständlich nicht der Fall. Auch wenn es nicht unser Lieblingsfisch wird, in dieser perfekten Garstufe und Kombination mit asiatischen Aromen absolut gelungen.
Schwarzer Seehecht mit Pancetta, Sepia und Tomatenkompott
Ein hervorragender Speisefisch und eine schöne Portion, perfekt auf den Punkt gegart und in Kombination mit dem zartschmelzenden Pancetta, etwas Sepiatintensauce, Salicorne, gepopptem Wildreis und Hechtkaviar ein weiteres Highlight. Einzig das wohl als Kontrapunkt gedachte Tomatenkompott kam für unser Empfinden zu säuerebetont daher und überlagerte die feineren Nuancen.
Taube mit Möhre, gebratener Stampfkartoffel und Petersilienbouillon
Lehrbuchhaft gegarte Taubenbrust, superzart und saftigst, da reicht etwas Fleur de Sel völlig. Eine schöne Idee ist der knusprig gebratene, rund ausgestochene Kartoffelstampf. Ausreichend kräftig um das Aroma der Taube zu stützen aber von angenehm feiner Konsistenz. Dazu mühselig geschruppte Fingermöhrchen auf Karottenstampf und samtig milde Petersiliensauce – finde ich auch passender als Bouillon.
Vor dem Hauptgang wurde noch ein überhaupt nicht klassischer Gaumenerfrischer aus der klassischen Menuefolge in Gestalt eines
Gin-Tonic-Sorbets mit weißer Dillschokolade und Gurkenschaum
kredenzt. Klingt komisch is aber ‘ne geile Kombi. Die leichte Bitternote des Wacholders abgemildert durch das Gurkenaroma zusammen mit den ätherischen Ölen des Dills und dem crèmigen Kakaobuttergeschmack eine höchst willkommene Unterbrechung.
Reh mit Zwiebel, Blaubeere, Steinpilz und French Toast
Puhh, mir gehen langsam die Superlative aus. Auch das Reh wieder in “bessergehtsnicht“-Umsetzung, außen nahtlos gebräunt und innen so wie vom Erfinder gedacht. Die anderen Komponenten ebenso stimmig. Zwiebelpüree, Rotweinzwiebel und sautierte Minilauchzwiebel zusammen mit der Steinpilz-Duxelles, kräftiger Jus und Blaubeermark eine ideale, herbstliche Einstimmung.
Birne Helene mit Süssholz
Zugegebenermaßen sind Desserts für mich als Süßspeisen-Grinch in der Regel eher vernachlässigbar. Hier hätte ich aber wirklich was verpasst. Der gefühlt über Äonen kontinuierlich mittels Dosenbirnen und Industrie-Schokosaucenäquivalent vergewaltigte Klassiker wurde in einer sehr gelungenen Interpretation serviert. Die Birne als Gel, Chip, Schaum und mangels passendem Vokabular “Birnenluftschokolade“. Statt Schokosauce eine intensive Kakaocrème und als stimmige Ergänzung veritables Lakritzeis.
Chapeau, der Stern für die Küche ist wohlverdient!
Im völligen Gegensatz dazu überrascht das Servicesurrogat mit verschiedenen Defiziten. Beispielsweise wurde beim Brot kein Nachservice angeboten auch eine Aperitifempfehlung gab es nicht. Obwohl wir stilles Wasser geordert hatten, schenkte sie bei der zweiten Flasche zunächst lautes aus. Wiederholt wurden beim Einsetzen der Speisen die leeren Weingläser übersehen. Dafür ging dann, nachdem das Gros der Gäste gegangen war, das große, lautstarke Umräumen los. Nicht falsch verstehen, natürlich muss das Restaurant für den Frühstücksservice vorbereitet werden, das geht aber auch wesentlich dezenter, wir hatten gerade mit dem Hauptgang begonnen und fühlten uns schon als Störfaktor. Immerhin hat’s funktioniert, eigentlich hätten wir den Genuss durch geeignete Digestifs gerne noch verlängert, die anscheinend durch den nahen Feierabend induzierte, hektische Betriebsamkeit sorgte dafür das wir bereits beim Ausheben des Desserts um die Rechnung baten. Das dann doch noch halbherzig Kaffee oder Digestif angeboten wurde passt wieder ins Bild, man kennt also die Standards, wendet sie aber nicht an. Sehr befremdlich, dabei hatten wir doch unsere Death-Metal-T-Shirts im Gästehaus gelassen und auch nicht mit brennenden Igeln jongliert….
Für zwei Menues in fünf hervorragenden Gängen, einer Flasche Grauburgunder (38,- Euronen) und zwei Flaschen Wasser wurden 228,- Euronen fällig, die Küche ist das unbedingt wert.
Heute soll es das erste und einzige (bisher), mit den Weihen der Touristikabteilung eines französischen Reifenherstellers gesegnete Restaurant auf den ostfriesischen Inseln sein. Die eigentlich bereits für den Vortag angestrebte Reservierung scheiterte daran, dass es schlichtweg bereits ausgebucht war, schon Mal ein gutes Zeichen. Für heute aber war genügend Platz und freundlich-distanziert bestätigte die Rezeption des Hotel-Restaurants Seesteg unser Anliegen.
Im historischen, kernsanierten Gebäude (Seestegschuppen => ehemalige Winterlagerhalle des damaligen Seestegs) untergebracht und obwohl nicht unter Denkmalschutz stehend, sehr authentisch wiederhergestellt... mehr lesen
4.0 stars -
"Referenzküche mit Serviceversuch -oder: französische Reifenhersteller irren sich selten" Ehemalige UserHeute soll es das erste und einzige (bisher), mit den Weihen der Touristikabteilung eines französischen Reifenherstellers gesegnete Restaurant auf den ostfriesischen Inseln sein. Die eigentlich bereits für den Vortag angestrebte Reservierung scheiterte daran, dass es schlichtweg bereits ausgebucht war, schon Mal ein gutes Zeichen. Für heute aber war genügend Platz und freundlich-distanziert bestätigte die Rezeption des Hotel-Restaurants Seesteg unser Anliegen.
Im historischen, kernsanierten Gebäude (Seestegschuppen => ehemalige Winterlagerhalle des damaligen Seestegs) untergebracht und obwohl nicht unter Denkmalschutz stehend, sehr authentisch wiederhergestellt
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Im historischen, kernsanierten Gebäude (Seestegschuppen => ehemalige Winterlagerhalle des damaligen Seestegs) untergebracht und obwohl nicht unter Denkmalschutz stehend, sehr authentisch wiederhergestellt (siehe Homepage unter Architektur), verströmt das Gebäude einen archaischen Charme, der besonders in der Dämmerung zur Geltung kommt.
Wir haben uns auf Anhieb wohlgefühlt. Die Begrüßung war schon recht freundlich und man ließ uns die Wahl zwischen drinnen oder auf der Terrasse (für mittags bzw. solange es noch hell ist, wegen der genialen Lage sicherlich die erste Wahl). Da uns aufgrund des angebotenen Menues bereits klar war, dass es ein längerer Abend wird, wählten wir einen Tisch im Innenraum.
Schöne, dunkle Holztische, viele davon mit Guéridon auf Rollen versehen, dazu überraschend bequeme, mittelbraune Holzstühle mit schwungvoll gebogener Lehne und Armauflage. Die gepolsterte Ledersitzfläche gestattet auch längere Aufenthalte. Die Tische selbst nur teilweise eingedeckt, dann aber sehr ansprechend schlicht mit hellen Leinen-Sets, Servietten auf Platztellern, Salz- und Pfeffermühlen (Peugeot), Windlicht, jeweils einer Rosenblüte, Wein und Wassergläsern, Brottellern und massivem Silberwerkzeug für drei Gänge. Fehlende Besteckteile wurden nach der Bestellung ganz stilecht mit weißen Stoffhandschuhen nachgelegt.
Recht schnell gab es Baguette und Vollkorn-Nußbrot nebst Butter und das für uns obligatorische, stille Wasser (0,7 L à 7,- Euronen). Ebenso zügig wurde das amuse gueule, cremiges Rindertatar mit perfekt gereifter Avocado, Croûtons und Shiso Purple gereicht, ein kurzes aber schmackhaftes Vergnügen.
Bereits beim ersten Einschenken ergab sich ein Dialog, der sich im Verlaufe des Abends in absolut identischer Form (bezogen auf die Antworten und Betonung der Kellnerin) wiederholen sollte. Sowas ist nur bei Louis de Funès witzig, in der Kommunikation mit Gästen wirft es ein entlarvendes Licht auf die Einstellung des Service.
Beispiel:
Einschenken des Glases von Madame
Mme: „Danke sehr.“
Serv: „Seeehr, seeehr gaeeerne!“
Anschließend wird mein Glas bedacht
Moi: „Vielen Dank.“
Serv: „Ich DANKE Iihhnen!“
Die Äußerungen der Servicedarstellerin in einer derart übertriebenen Modulation, dass man im ersten Moment losprusten möchte, was dann aber im Halse stecken bleibt weil man beim Blick ins Gesicht der Kellnerin feststellen muss: Sch****, die meint das ernst. Wie oben erwähnt, als Einzelfall tolerierbar in identischer Wiederholung bei jedem Nachschenken jedoch gruselig.
Die weitere Interaktion mit dem Service verlief weitgehend normal. Der gewünschte Austausch von, in Bezug auf Madame, allergenverseuchten Muscheln gegen asiatische Makrele war problemlos möglich und so freuten wir uns für 88,- Euronen pro Person auf diese fünf Gänge:
Jakobsmuschel
mit Gartenerbse, Melone und Chorizo
Ein toller Auftakt, endlich mal schöne große Exemplare, richtig kross angebratener Muskel mit stark nussiger Röstaromatik ohne jede Bitternote, im Kern noch schön glasig daher im Mund zartschmelzend. Wunderbar begleitet von kräftigen Erbsenstampf, intensiver Melonenessenz, akzentuiert durch leicht rauchige Chorizobrösel und milder Kapuzinerkresse.
Nordsee-Makrele asiatisch
mit Rettich und Koriander
Sehr schön glasig gegartes Makrelenfilet auf feinem Korianderspiegel, knackigem Rettich und Beurre-Blanc-Schaumtupfen, begleitet von etwas Wildreis. Makrele ist grundsätzlich etwas schwierig, besonders wenn sie nicht absolut frisch oder leicht übergart daherkommt, das war hier selbstverständlich nicht der Fall. Auch wenn es nicht unser Lieblingsfisch wird, in dieser perfekten Garstufe und Kombination mit asiatischen Aromen absolut gelungen.
Schwarzer Seehecht
mit Pancetta, Sepia und Tomatenkompott
Ein hervorragender Speisefisch und eine schöne Portion, perfekt auf den Punkt gegart und in Kombination mit dem zartschmelzenden Pancetta, etwas Sepiatintensauce, Salicorne, gepopptem Wildreis und Hechtkaviar ein weiteres Highlight. Einzig das wohl als Kontrapunkt gedachte Tomatenkompott kam für unser Empfinden zu säuerebetont daher und überlagerte die feineren Nuancen.
Taube
mit Möhre, gebratener Stampfkartoffel und Petersilienbouillon
Lehrbuchhaft gegarte Taubenbrust, superzart und saftigst, da reicht etwas Fleur de Sel völlig. Eine schöne Idee ist der knusprig gebratene, rund ausgestochene Kartoffelstampf. Ausreichend kräftig um das Aroma der Taube zu stützen aber von angenehm feiner Konsistenz. Dazu mühselig geschruppte Fingermöhrchen auf Karottenstampf und samtig milde Petersiliensauce – finde ich auch passender als Bouillon.
Vor dem Hauptgang wurde noch ein überhaupt nicht klassischer Gaumenerfrischer aus der klassischen Menuefolge in Gestalt eines
Gin-Tonic-Sorbets
mit weißer Dillschokolade und Gurkenschaum
kredenzt. Klingt komisch is aber ‘ne geile Kombi. Die leichte Bitternote des Wacholders abgemildert durch das Gurkenaroma zusammen mit den ätherischen Ölen des Dills und dem crèmigen Kakaobuttergeschmack eine höchst willkommene Unterbrechung.
Reh
mit Zwiebel, Blaubeere, Steinpilz und French Toast
Puhh, mir gehen langsam die Superlative aus. Auch das Reh wieder in “bessergehtsnicht“-Umsetzung, außen nahtlos gebräunt und innen so wie vom Erfinder gedacht. Die anderen Komponenten ebenso stimmig. Zwiebelpüree, Rotweinzwiebel und sautierte Minilauchzwiebel zusammen mit der Steinpilz-Duxelles, kräftiger Jus und Blaubeermark eine ideale, herbstliche Einstimmung.
Birne Helene
mit Süssholz
Zugegebenermaßen sind Desserts für mich als Süßspeisen-Grinch in der Regel eher vernachlässigbar. Hier hätte ich aber wirklich was verpasst. Der gefühlt über Äonen kontinuierlich mittels Dosenbirnen und Industrie-Schokosaucenäquivalent vergewaltigte Klassiker wurde in einer sehr gelungenen Interpretation serviert. Die Birne als Gel, Chip, Schaum und mangels passendem Vokabular “Birnenluftschokolade“. Statt Schokosauce eine intensive Kakaocrème und als stimmige Ergänzung veritables Lakritzeis.
Chapeau, der Stern für die Küche ist wohlverdient!
Im völligen Gegensatz dazu überrascht das Servicesurrogat mit verschiedenen Defiziten. Beispielsweise wurde beim Brot kein Nachservice angeboten auch eine Aperitifempfehlung gab es nicht. Obwohl wir stilles Wasser geordert hatten, schenkte sie bei der zweiten Flasche zunächst lautes aus. Wiederholt wurden beim Einsetzen der Speisen die leeren Weingläser übersehen. Dafür ging dann, nachdem das Gros der Gäste gegangen war, das große, lautstarke Umräumen los. Nicht falsch verstehen, natürlich muss das Restaurant für den Frühstücksservice vorbereitet werden, das geht aber auch wesentlich dezenter, wir hatten gerade mit dem Hauptgang begonnen und fühlten uns schon als Störfaktor. Immerhin hat’s funktioniert, eigentlich hätten wir den Genuss durch geeignete Digestifs gerne noch verlängert, die anscheinend durch den nahen Feierabend induzierte, hektische Betriebsamkeit sorgte dafür das wir bereits beim Ausheben des Desserts um die Rechnung baten. Das dann doch noch halbherzig Kaffee oder Digestif angeboten wurde passt wieder ins Bild, man kennt also die Standards, wendet sie aber nicht an. Sehr befremdlich, dabei hatten wir doch unsere Death-Metal-T-Shirts im Gästehaus gelassen und auch nicht mit brennenden Igeln jongliert….
Für zwei Menues in fünf hervorragenden Gängen, einer Flasche Grauburgunder (38,- Euronen) und zwei Flaschen Wasser wurden 228,- Euronen fällig, die Küche ist das unbedingt wert.