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Und nun? Schräg gegenüber befindet sich das das indisch-thailändische Restaurant Lion, nicht unbedingt meine erste Wahl, da ich kein Fan dieser beiden Küchenrichtungen bin. Meine Freundin hatte keine große Lust, erst noch lange weiter zu suchen, also nahmen wir auf der kleinen erhöhten Terrasse vor dem Eingang Platz, es war warm genug.
Auf der Straße vor dem Lokal kann man sich durch einen großen Aufsteller über die Mittagsangebote informieren. Zum einen wird ein kleines Buffet mit indischen und thailändischen Gerichten angeboten, zum Preis von 7,90 €, zum anderen sechs verschiedene Einzelgerichte (je 6,90 €), von denen für mich das Lamm-Curry mit Duftreis in Frage kam.
Es dauerte eine Weile, bis jemand von drinnen kam und sich um uns kümmerte, die Speisekarte brachte und nach Getränkewünschen fragte. Obwohl ich mich schon vorher für das Lammcurry entschieden hatte, schaute ich mir die Speisekarte an, die recht umfangreich war. „Fast alle Gerichte servieren wir nach Ihren Wünschen“, war dort auch zu lesen, gefragt danach wurde aber nicht. Meine Freundin bestellte
Gaeng Tued Wunsen (thailändisch) 4,00 € - Glasnudelsuppe mit gekochten Hackfleischbällchen vom Huhn und Gemüse und
Giow Toad (thailändisch) 3,70 € - fünf gebackene Wan-Tan (Teigtaschen gefüllt mit Hühnerfleisch), bei mir blieb es beim Lamm-Curry.
Die Glasnudelsuppe kam nach kurzer Wartezeit, sie schmeckte meiner Freundin durchaus, doch Hackfleischbällchen waren nicht zu erkennen, sondern nur Stücke von faserigem blassen Fleisch, das irgendwie an Hähnchenfleisch erinnerte. Geschmacklich war sie in Ordnung. (3 *). Später erklärte der Inhaber auf unsere Nachfrage, das seien die Hackfleischbällchen gewesen. Na ja, wir stellen uns Hackfleischbällchen etwas anders vor. Eine missglückte Übersetzung?
Ihre kurz danach servierten Wan-Tan sahen knusprig, aber auch fettig aus, die Hähnchenfüllung war blass und geschmacklos, die süß-saure Sauce ebenfalls nichts Besonderes. Meine Freundin mochte nicht alles aufessen. Ich habe ebenfalls probiert und konnte ihr nur zustimmen, das war nichts. (2*)
Mein indisches Lamm-Curry („saftiges gekochtes Lammfleisch in einer pikanten Currysoße“) sah auf jeden Fall besser aus. Der Duftreis fest und klebrig und schön heiß, mit ein paar draufgesteckten Gemüsestückchen. Auch die Sauce mit unglaublich vielen Fleischstückchen darin, nämlich exakt sieben, war für mich heiß genug, das war schon mal gut. Auch dass sich diese sieben Fleischstückchen tatsächlich nicht trocken und durchgegart präsentierten, hat mir gefallen. Zu „saftig“ hat es allerdings nicht ganz gereicht. Die „pikante Currysauce“ hatte für mich genau die richtige angenehme Schärfe, ließ sich gut mit dem Reis aufnehmen. Insgesamt kein Highlight, aber es hat mir geschmeckt, nur satt geworden bin ich von den sieben Fleischstücken nicht. (3,5 *)
Nach dem Essen ging ich ins Restaurant, um ein paar Innenaufnahmen zu machen, und kam am Mittagsbuffet vorbei. Ein Blick in die acht Warmbehälter ließ mich dann doch innerlich zusammenzucken. Hätte ich das vorher gesehen, hätte ich hier wohl nicht gegessen. Die kaum noch gefüllten Behälter waren wohl mal voll gewesen (am Tag vorher?), die eingetrockneten festen Ränder zeigten das sehr deutlich. Umgerührt wurde wohl nur selten, wie die Haut auf den warmen Speisen deutlich machte. Das ganze sah einfach nur unappetitlich und wenig einladend aus und so etwas war mir kein Foto wert. (1 *)
Das Ambiente des Gastraumes ist sicherlich gewöhnungsbedürftig mit seinem knalligen Gelb und den zusammengewürfelten Dekorationen auf den Balken und an den Wänden. Die Tische sind mit Stoffdecken eingedeckt, darauf noch Bambus-Platzdeckchen (für die Kleckerer?) sowie gefaltete Papierservietten in gelb und rot. Alles Geschmackssache, meiner ist er allerdings nicht. (3 *)
Fazit:
Wenn ich bezüglich des Essens alles in einem Ergebnis zusammenfasse, kommen dafür nicht mehr als 2 Sterne zusammen. Hier muss ich nicht noch einmal hin.