Geschrieben am 08.07.2023 2023-07-08| Aktualisiert am
09.07.2023
Besucht am 07.07.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 63 EUR
Auf dieses Essen freute ich mich sehr, denn es stand ein weiteres Treffen mit unseren fleißigen Freunden Dominic und Janine von GerbersDing (vormals Jordans Genuss-Truck) an, sowie eine erste Zusammenkunft mit einer überaus sympathischen Online-Bekanntschaft, die Bonny & Clyde vom Foodtruck ebenfalls kennt und deren Sinn für Humor ich schon immer sehr mochte.
Sie war es auch, die das Restaurant Trüffelschwein in Hilden vorschlug, sie kennt es bereits seit über zehn Jahren und hat es anfänglich als exzellente Brunch-Option kennengelernt.
Zum Restaurant
Der denkbar versteckt in einem Hildener Industriegebiet liegende Betrieb machte in den folgenden Jahren mit einem Konzept auf sich aufmerksam, dass man „Mix & Match“ nannte.
Man kennt es von der tendenziell urbanen All You Can Eat Sushi / Asia Gastronomie, die sich spürbar von den unsäglichen Billig-Buffets absetzen will: man bestellt per Tablet und darf sich innerhalb bestimmter Regeln aus einem Sortiment kleiner Gerichte, Beilagen, kalt und warm etc. bedienen, bis man denn satt ist.
Es gab rund 30 solcher Kleinigkeiten im Trüffelschwein, hier eine Übersicht:
Ich denke, nicht wenige dürften mir zustimmen wenn ich sage, dass sich das – vorausgesetzt gut umgesetzt – doch gar nicht so unverlockend anhörte, doch ich schaffte es nicht mehr rechtzeitig dorthin.
Denn leider, so wurde es mir zumindest berichtet, rechnete sich das Angebot trotz des Pro-Kopf-Preises von rund 33 Euro zuletzt nicht mehr, dazu kamen erhebliche Personalprobleme, was einerseits dazu führte, dass man das „Mix & Match“ Angebot nicht mehr anbietet und seit Corona gar die Türen geschlossen hatte, was sich erst vor drei Tagen, am 5. Juli 2023 ändern sollte.
Man bietet jetzt reines à la carte, die Liste der obigen Gerichte habe ich daher nur deshalb beigefügt, weil einige Dinge ganz oder teilweise überdauert haben, aber vor allem, weil sie die DNA der hiesigen Küche immer noch gut skizzieren: zeitgeistig zwischen mediterran, levantinisch, etwas BBQ und Asien, ein bunter Querschnitt durch urbane Bistroküche, wie man sie landauf landab kennt, versetzt mit einem Hauch Trüffel-Affinität wo es denn passt.
Endlich am Ziel
Ohne Navigation hätte ich das Restaurant niemals gefunden, im Straßenbild fällt es kaum auf, versteckt sich hinter großen Hecken, der Eingang erfolgt über den Parkplatz, gut nur, dass wir segensreicher Weise abgeholt wurden, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die selbstlose Fahrerin!
Das etwas unromantische Industriegebiet-Umfeld des Trüffelschweins, das in diesem wie eine kleine entspannte Oase wirkt, hat jedoch auch unzweifelhafte Vorteile, es ist ruhig hier, Straßenlärm gibt es keinen und man hat um sich herum nur das leise Stimmengewirr des tendenziell eher jungen, sehr gesitteten Publikums, sowie an diesem Abend leisen Ibiza-House (Nennt man das noch so? Ich bin derart raus aus aktueller Musik, Opa Shaney hört sogar ab und zu WDR4 und freut sich über die Beach Boys und 80er Hits…) aus einer guten Anlage mit ihren wertigen Outdoor-Boxen.
Das gute Equipment hat sicher den Hintergrund, dass man sich auch als Event-Location versteht, und in dieser Lage kann man auf Feiern aller Art mit DJ und Co. sicher trefflich die „Trüffel“-Sau rauslassen, ohne dass übellaunige Nachbarn nach 22 Uhr alle 5 Minuten mit den Behörden telefonieren.
Ich war positiv überrascht vom Ambiente, sei es die gepflegte Außengastronomie mit ihrer eher rustikalen Möblierung, auf den Tischen kleine hübsche Eimerchen mit Besteck, Pfeffer- und Salzmühlen, Rosmarin im Blumentopf und LED-Tischleuchten.
Im Inneren ging es entsprechend weiter, recht Deko-lastig an der Schwelle zu optisch durchkonzpierter Freizeitpark-Themen-Gastronomie, dennoch ansprechend.
Schwierig nur die eng gestaffelte Anordnung der Tische mit geringen Abständen, einen voll besetzten Gastraum möchte ich mir im Winter dort akustisch erst gar nicht vorstellen.
Aber der ist ja gefühlt erst seit Kurzem vorbei, der Sommer kommt nun gewaltig, zuhause laufen die Klimaanlagen und ermöglichen mir Hitze-Muffel bei 33 Grad überhaupt erst diese Zeilen, und gestern Abend saßen wir folgerichtig im Garten.
Begrüßt wurden wir von einer hübschen jungen Dame – darf man das noch sagen oder wartet morgen früh ein hysterischer woker Mob auf mich? – in adretter Bistro-Uniform, die ihren Vornamen auf einem putzigen Badge an der Schürze trug: „Hallo und herzlich willkommen, ich bin Merle und heute Abend für euch zuständig.“ sagte sie freundlich lächelnd.
Diese Begrüßung sollte sich fast wortgleich wiederholen, als die Gastro-Fraktion am Tisch erschien, die wegen eines Caterings einige Minuten verspätet eintraf.
Ich finde solche anscheinend vorgegebenen Floskeln immer gefährlich, so motiviert, freundlich und charmant wie von Merle vorgetragen ist alles in bester Ordnung. Wenn aber so etwas auf schlechte Laune bei einer Kaugummi-kauenden Service-„Fachkraft“ trifft, kann es auch völlig lächerlich wirken, die Person macht es aus.
Das Menü
Die herzlichen Umarmungen waren überstanden und wir starteten u.a. mit einer großen, gut gekühlten Flasche Haaner, leider ohne Tischkühler, Preis unbekannt da nicht von mir bezahlt.
Madame wählte ihren geliebten Aperol Spritz, der mit erträglichen 7 Euro berechnet wurde, mein durchaus gelungener Mojito kam im Whisky Tumbler und damit in einer für meinen Lieblings-Drink eher armseligen Menge, zumal zu einem Preis von 10 Euro.
Aber er sollte recht intensiv sein, sodass ich ihn ohne weiteres noch mit etwas Wasser strecken konnte was bei immerhin sicher noch 26 Grad gar keine so schlechte Idee war.
Die Auswahl an Cocktails, Longdrinks & Co. ist dabei außergewöhnlich umfangreich und man empfiehlt sich damit auch als Cocktail-Bar für entspannte Sundowner-Momente.
Leider war und ist die neue Karte immer noch nicht online zu finden, was ich bei einer Wiedereröffnung nach so langer Zeit total unverständlich finde, ich war daher gespannt.
Ich hatte ja schon angedeutet, dass man seinem Stil aus dem Mix & Match Angebot treu geblieben ist und wer das alte Menü kannte, wird sich sicher schnell zurechtfinden.
Etwas nervig ist das angestrengt „originelle“ Wording und entsprechende Schreibweisen, man nennt sich u.v.a. „Krasserie“ statt Brasserie, aus Lachs wird überall hipper „Lax“, und der Latte Macchiato wird zum Makkiato.
Daher scheint es anscheinend nur folgerichtig im Bild zu bleiben und den Espresso zum „Expresso“ zu machen, wobei ich aus Erfahrung sagen kann, dass er in Solinger Eiscafés ohnehin noch immer nicht selten so bestellt wird.
Nach meditativer Entscheidungs-Neurotik am Tisch waren auch wir dann so weit, es sollte losgehen:
| Vorspeisen |
Mix & Match Platten mit Brot, alle drei – 24 Euro
Riesling (ohne Angaben zur Herkunft) – 0,2l zu 4,50 Euro
Man bietet drei verschiedene Platten, die mit je drei kleinen Portionen von z.T. auch als ausgewachsene Solo-Vorspeisen erhältlichen Dingen bestückt sind, pro Platte 9 Euro, nimmt man alle drei ist man mit 24 Euro dabei - serviert wurde alles zusammen auf einem großen Holzbrett, dazu Brot und Trüffel-Aioli.
Platte 1:
Lax Tatar | Carpaccio | Mini-Ziegenkäse
Das Lachs-Tatar leicht asiatisch konnotiert, der gute Fisch stand im Vordergrund, dennoch hätte man sich über deutlich mehr Aromatik gefreut ohne brachial primitiv mit Soja-Sauce zugange zu sein - unter dem Tatar fand sich noch etwas geschmacksneutrale Avocado.
Das Carpaccio mit Rucola, Grana Padano (leider, mir zu mild) und Trüffel-Aioli, letztere mit einer eher künstlichen Trüffel-Note, aber nicht alles erschlagend oder unerträglich penetrant, das konnte man mit Appetit verspeisen.
Die frittierten Mini-Ziegenkäse kamen mit Walnüssen und einer leichten Honig-Soße, der Käse eher mild und dabei cremig, meine Begleiterin war begeistert.
Platte 2:
Vitello | Balsamico Pilze | Pork Belly
Das Fleisch des Vitello leider etwas grau und fest in kleinen Tranchen, die Soße durchaus gelungen und der halbierte Kapernapfel und etwas Sprossen-Grün für´s Auge, wobei mir die Fotos der ehemaligen Mix & Match Portionen wesentlich besser gefielen als diese kleinen Schüsseln.
Die sautierten Champignons kamen als kalter Salat in einer milden Sahnesauce, getoppt mit durchaus brauchbarem Balsamico, schöne Idee für die nächste Grillparty, wenn auch geschmacklich eher auf der unauffälligen Seite und nicht in bleibender Erinnerung.
Großartig dann der sanft gegarte Schweinebauch, im Grill aufgenuspert und in einer Teriyaki-Honig-Umami-Schlotze serviert, mein Favorit in der Auswahl.
Platte 3:
Obazda | Country Croutons | Sherry Spargel
Der Obazda war eine echte Überraschung, sehr fein abgeschmeckt und auch in der Konsistenz so, wie ich ihn mag. Nur das Brot dazu, das auch die Trüffel Aioli – zu ihr hatte ich ja beim Carpaccio schon etwas gesagt - separat begleitete war dann doch enttäuschend, eine Auswahl von kleiner Gastro-Aufbackware, manchmal ist weniger in gut einfach mehr.
Der Sherry Spargel auch ein kalter Salat, Gemüse perfekt gegart, nur leider – so auch die Meinung von meiner Begleitung – doch extrem blass. Das merkwürdige, dünne sahnige Dressing sollte so gar nicht an Sherry erinnern, da fehlte neben Säure einfach geschmackliche Substanz.
Dann ging es wieder positiv weiter mit den „Country Croutons“. Bei solchen frittierten Snacks unterstelle ich eigentlich fast immer Convenience, seit ich vor einiger Zeit auf der Anuga mal erleben und schmecken durfte, was der Markt selbst für das deutlich gehobene Segment bietet, war ich sehr erstaunt und mein Argwohn kennt seitdem keine Grenzen.
Aber sollten diese köstlichen kleinen Kartoffel-Snacks mit ihrer fluffigen und wunderbar gewürzten Masse, die mit der hier unverzichtbaren Trüffel-Aioli verziert wurden vermutbar aus der TK stammen, dann war es eines der gelungensten Produkte dieser Art die mir jemals vorgesetzt wurden.
Unsere wackere Fahrerin hatte sich als Vorspeise noch Trüffel-Pommes bestellt, die kennt und liebt sie von früher und wir durften alle probieren. Knusprig, heiß und hübsch im Servier-Frittierkorb präsentiert, Käse und Trüffel musste man aber mit der ganz großen Lupe suchen, würde ich mir daher nicht bestellen, das Gericht hatte seinen Namen nicht verdient obwohl etwas Trüffelgeschmack wie auch immer vorhanden war.
Dazu einen einfachen aber durchaus ansprechenden Mystery-Riesling zu einem Preis von lediglich 4,50 für ganze 0,2l – faire Weinpreise scheinen ja heute eher die Seltenheit zu sein, ich gönnte mir gerne zwei davon im Verlauf des Abends, ich musste ja ausnahmsweise nicht fahren. Madame war dann später noch einem Lillet Wildberry zugetan, wie der Aperol zu sieben Euro.
Puh, obwohl ich mir dies alles mit Madame teilte, waren wir beide hernach erst mal genügend gesättigt und wir verzichteten daher gerne auf ein Hauptgericht, es wäre mehr Pflicht als Genuss gewesen und ein guter Einblick war schon gegeben, zumal unsere Freunde es umgekehrt handhabten und ich somit zumindest noch einiges zu sehen bekommen sollte:
| Hauptgerichte am Tisch |
Hüftsteak Black Angus Sous Vide 200 Gramm | Haricots Verts | Selleriepüree | Portwein-Schalotten – 22 Euro
Warum man grüne Bohnen so effekthaschend in Französisch deklariert ist mir nicht klar, aber alte Gastro-Regel wahrscheinlich: Wording ist alles…
Die Dame war grundsätzlich zufrieden, nur dass ihr medium bestelltes Steak im Lady´s Cut doch deutlich darüber gegart war, fand sie dann eher nicht so schön.
Der Herr Koch war auch nicht unglücklich, lobte die Saftigkeit, das sei gut gebraten, auch dieser Teller wurde komplett verspeist.
Im Dessert sollte ich dann wieder mit einsteigen:
| Dessert |
„Käseplatte for one“ – 6 Euro
Hurra, eine Käse-Option! Ich fragte die liebe Merle, was denn so alles an Käse zu erwarten wäre und hörte ein verlegenes „Ich glaube Gouda und Leerdammer und so etwas Schmierkäse!“. Da ich nicht glaubte, Schmelzkäse-Ecken und Babybel zu erhalten bat ich sie lächelnd, doch einmal kurz nachzufragen und siehe da, die Küche erzählte was von Camembert und Rotschmierkäse, immerhin.
Das war jetzt ganz sicher keine Gourmet-Auswahl und –Ware à la Affnineur Waltmann um es vorsichtig zu sagen, kann es für diesen Spottpreis auch nicht sein.
Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich das für dieses Geld sehr anständig finde, was man hier wie geleistet hat - ich bekam sogar nochmals Brot und die allgegenwärtige Trüffel-Aioli.
Ich erhielt einen milden Salbei-Cheddar, Ziegenkäsetaler, etwas milden Camembert und Rotschmierkäse, sowie zwei Scheiben einer Frischkäserolle, einmal Schnittlauch und etwas eher Fruchtiges, dazu Grissinis, Walnüsse, Weintrauben und grüner Feigensenf, der sehr gut schmecken sollte.
Ich hatte deutlich weniger erwartet, klar hätte ich mich über vollreifen Epoisses und Co. mehr gefreut aber ich verweise nochmals auf den Preis und den gastronomischen Hintergrund in diesem Setting.
Am Tisch dann noch:
Mousse au Chocolat – 9 Euro
Die Bestellerin war sehr happy und ich angesichts des Tellerbildes sehr positiv überrascht:
Expresso (SIC!) Baileys Panna Cotta – 7 Euro
Auch hier lobende Worte der Dame vor dem Teller, Desserts scheinen hier eine große Stärke:
Wir machten uns gegen halb elf wieder auf dem Weg, die Rechnungen wurden problemlos und routiniert separiert, Trinkgeld gab es in bar, die Verabschiedung geschah genau so freundlich wie die Begrüßung, lieben Dank an Merle für die Gastfreundschaft.
Fazit
Zur Küche schwierig heute. Übellaunige Gourmets die bei einer 300 Euro Rechnung die gleichen Erwartungen haben wie bei einer 40 Euro Rechnung werden hier nicht glücklich.
Setzt man das Gebotene aber in Relation, dann ist das schon in Ordnung und daher möchte ich mit Blick auf das preisliche Niveau gute 3,5 Sterne für die Küche vergeben. Klar gab es Licht und Schatten, aber ich denke für junge Bistro-Gastronomie war das schon in Ordnung. Ein paar Stellschrauben bleiben, das Brot zum Beispiel oder mehr Mut zu Aromen hier und da, adressiert man das sind sehr leicht höhere Weihen drin.
Der Service lebt in diesem Genre in erster Linie von Freundlichkeit und Schnelligkeit, natürlich sind das alles ungelernte Aushilfen aber auch das war gut, meine Getränke kamen umgehend, am Schluss etwas weniger präsent weil man sich schon auf die Schließung vorbereitete: gute vier Sterne.
Auch beim Ambiente bin ich bei vier Sternen, wir haben uns wohl gefühlt, eine kleine Insel im ruhigen abendlichen Industriegebiet. Nur Sitzkissen wären doch angebracht was die Bänke angeht muss ich gestehen, aber das ist sicher leichter zu beheben als ein runtergekommener Gesamteindruck anderenorts.
Auch wenn ich den Mojito als kleinen Ausreißer betrachte (den der Riesling aber wieder wett machte), bin ich beim PLV ebenfalls bei vier Sternen.
Wer mal wieder nur die Negativ-Brille aufhatte und nur die Kritikpunkte aber nicht das Lob wahrgenommen hat, sollte bitte nochmals lesen, bevor er vier Sterne als rosarot bezeichnet - und nie vergessen, dass ich mit den Sternen immer nur innerhalb eines Metiers und Preisgefüges bewerte…
Ich würde jedenfalls für einen ungezwungenen Abend im Sommer definitiv wiederkommen wenn es sich ergäbe.
Auf dieses Essen freute ich mich sehr, denn es stand ein weiteres Treffen mit unseren fleißigen Freunden Dominic und Janine von GerbersDing (vormals Jordans Genuss-Truck) an, sowie eine erste Zusammenkunft mit einer überaus sympathischen Online-Bekanntschaft, die Bonny & Clyde vom Foodtruck ebenfalls kennt und deren Sinn für Humor ich schon immer sehr mochte.
Sie war es auch, die das Restaurant Trüffelschwein in Hilden vorschlug, sie kennt es bereits seit über zehn Jahren und hat es anfänglich als exzellente Brunch-Option kennengelernt.... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein schöner Abend und eine interessante Entdeckung – nur geschmacklich hätte es in der selbsternannten „Krasserie“ im Detail noch etwas "krasser" sein dürfen" ShaneymacAuf dieses Essen freute ich mich sehr, denn es stand ein weiteres Treffen mit unseren fleißigen Freunden Dominic und Janine von GerbersDing (vormals Jordans Genuss-Truck) an, sowie eine erste Zusammenkunft mit einer überaus sympathischen Online-Bekanntschaft, die Bonny & Clyde vom Foodtruck ebenfalls kennt und deren Sinn für Humor ich schon immer sehr mochte.
Sie war es auch, die das Restaurant Trüffelschwein in Hilden vorschlug, sie kennt es bereits seit über zehn Jahren und hat es anfänglich als exzellente Brunch-Option kennengelernt.
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Sie war es auch, die das Restaurant Trüffelschwein in Hilden vorschlug, sie kennt es bereits seit über zehn Jahren und hat es anfänglich als exzellente Brunch-Option kennengelernt.
Zum Restaurant
Der denkbar versteckt in einem Hildener Industriegebiet liegende Betrieb machte in den folgenden Jahren mit einem Konzept auf sich aufmerksam, dass man „Mix & Match“ nannte.
Man kennt es von der tendenziell urbanen All You Can Eat Sushi / Asia Gastronomie, die sich spürbar von den unsäglichen Billig-Buffets absetzen will: man bestellt per Tablet und darf sich innerhalb bestimmter Regeln aus einem Sortiment kleiner Gerichte, Beilagen, kalt und warm etc. bedienen, bis man denn satt ist.
Es gab rund 30 solcher Kleinigkeiten im Trüffelschwein, hier eine Übersicht:
Starter:
- Hummus mit Brot
- Gurke | Schmand | Dill
- Carpaccio | Trüffelaioli | Rucola | Parmigiano Reggiano
- Vitello Tonnato | Thunfischcréme | Kapern
- Tomate | Mozzarella | Pesto | Rucola
- Caesar´s Salad | Anchovy-Kapern Dressing | Croûtons
- Mango | Eisberg | Papaya | Sweet Chili
- Grüner Spargel | Erdbeeren | Balsamicodressing
- Cole Slaw
- Farfalle | getrocknete Tomaten | Pinienkerne | Rucola | Pesto Rosso
“Reef and Beef”:
- Black Tiger Garnelen
- Lable Rouge Lachs | Zitronenpfeffer
- Flapsteak | Black Pepper | Fleur de Sel
- Hähnchenbrust | Sich Taouk
- Albondigas Black Angus | Paprikacreme
- Spare Ribs | Sous Vide | BBQ
- Pulled Pork | BBQ | Ciabatta
- Pork Neck | Soy-Honey | Apfelmus
- Chicken Wings | Sweet Chili
Veggie:
- Trüffelpommes | Parmesan | Trüffelöl
- Trüffelpüree
- Tortellini | Gorgonzola | Birne
- Bärlauchpüree
- Trüffel | Frühlingspasta
- Blitva | Kartoffeln | Mangold | Knoblauch
- Champignons | Porree
- Spargel | Zitrone
- Crunchy Blumenkohl | Butter
- Sellerie | Vanille | Suppe
Dessert:
- Double Fudge Brownie | Haselnusskrokant
- Himbeeren | Panna Cotta
- Erdbeeren | Mousse
- Blaubeeren | Cheesecake
- Käsevariationen | Süßer Senf | Pumpernickel
Ich denke, nicht wenige dürften mir zustimmen wenn ich sage, dass sich das – vorausgesetzt gut umgesetzt – doch gar nicht so unverlockend anhörte, doch ich schaffte es nicht mehr rechtzeitig dorthin.
Denn leider, so wurde es mir zumindest berichtet, rechnete sich das Angebot trotz des Pro-Kopf-Preises von rund 33 Euro zuletzt nicht mehr, dazu kamen erhebliche Personalprobleme, was einerseits dazu führte, dass man das „Mix & Match“ Angebot nicht mehr anbietet und seit Corona gar die Türen geschlossen hatte, was sich erst vor drei Tagen, am 5. Juli 2023 ändern sollte.
Man bietet jetzt reines à la carte, die Liste der obigen Gerichte habe ich daher nur deshalb beigefügt, weil einige Dinge ganz oder teilweise überdauert haben, aber vor allem, weil sie die DNA der hiesigen Küche immer noch gut skizzieren: zeitgeistig zwischen mediterran, levantinisch, etwas BBQ und Asien, ein bunter Querschnitt durch urbane Bistroküche, wie man sie landauf landab kennt, versetzt mit einem Hauch Trüffel-Affinität wo es denn passt.
Endlich am Ziel
Ohne Navigation hätte ich das Restaurant niemals gefunden, im Straßenbild fällt es kaum auf, versteckt sich hinter großen Hecken, der Eingang erfolgt über den Parkplatz, gut nur, dass wir segensreicher Weise abgeholt wurden, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die selbstlose Fahrerin!
Das etwas unromantische Industriegebiet-Umfeld des Trüffelschweins, das in diesem wie eine kleine entspannte Oase wirkt, hat jedoch auch unzweifelhafte Vorteile, es ist ruhig hier, Straßenlärm gibt es keinen und man hat um sich herum nur das leise Stimmengewirr des tendenziell eher jungen, sehr gesitteten Publikums, sowie an diesem Abend leisen Ibiza-House (Nennt man das noch so? Ich bin derart raus aus aktueller Musik, Opa Shaney hört sogar ab und zu WDR4 und freut sich über die Beach Boys und 80er Hits…) aus einer guten Anlage mit ihren wertigen Outdoor-Boxen.
Das gute Equipment hat sicher den Hintergrund, dass man sich auch als Event-Location versteht, und in dieser Lage kann man auf Feiern aller Art mit DJ und Co. sicher trefflich die „Trüffel“-Sau rauslassen, ohne dass übellaunige Nachbarn nach 22 Uhr alle 5 Minuten mit den Behörden telefonieren.
Ich war positiv überrascht vom Ambiente, sei es die gepflegte Außengastronomie mit ihrer eher rustikalen Möblierung, auf den Tischen kleine hübsche Eimerchen mit Besteck, Pfeffer- und Salzmühlen, Rosmarin im Blumentopf und LED-Tischleuchten.
Im Inneren ging es entsprechend weiter, recht Deko-lastig an der Schwelle zu optisch durchkonzpierter Freizeitpark-Themen-Gastronomie, dennoch ansprechend.
Schwierig nur die eng gestaffelte Anordnung der Tische mit geringen Abständen, einen voll besetzten Gastraum möchte ich mir im Winter dort akustisch erst gar nicht vorstellen.
Aber der ist ja gefühlt erst seit Kurzem vorbei, der Sommer kommt nun gewaltig, zuhause laufen die Klimaanlagen und ermöglichen mir Hitze-Muffel bei 33 Grad überhaupt erst diese Zeilen, und gestern Abend saßen wir folgerichtig im Garten.
Begrüßt wurden wir von einer hübschen jungen Dame – darf man das noch sagen oder wartet morgen früh ein hysterischer woker Mob auf mich? – in adretter Bistro-Uniform, die ihren Vornamen auf einem putzigen Badge an der Schürze trug: „Hallo und herzlich willkommen, ich bin Merle und heute Abend für euch zuständig.“ sagte sie freundlich lächelnd.
Diese Begrüßung sollte sich fast wortgleich wiederholen, als die Gastro-Fraktion am Tisch erschien, die wegen eines Caterings einige Minuten verspätet eintraf.
Ich finde solche anscheinend vorgegebenen Floskeln immer gefährlich, so motiviert, freundlich und charmant wie von Merle vorgetragen ist alles in bester Ordnung. Wenn aber so etwas auf schlechte Laune bei einer Kaugummi-kauenden Service-„Fachkraft“ trifft, kann es auch völlig lächerlich wirken, die Person macht es aus.
Das Menü
Die herzlichen Umarmungen waren überstanden und wir starteten u.a. mit einer großen, gut gekühlten Flasche Haaner, leider ohne Tischkühler, Preis unbekannt da nicht von mir bezahlt.
Madame wählte ihren geliebten Aperol Spritz, der mit erträglichen 7 Euro berechnet wurde, mein durchaus gelungener Mojito kam im Whisky Tumbler und damit in einer für meinen Lieblings-Drink eher armseligen Menge, zumal zu einem Preis von 10 Euro.
Aber er sollte recht intensiv sein, sodass ich ihn ohne weiteres noch mit etwas Wasser strecken konnte was bei immerhin sicher noch 26 Grad gar keine so schlechte Idee war.
Die Auswahl an Cocktails, Longdrinks & Co. ist dabei außergewöhnlich umfangreich und man empfiehlt sich damit auch als Cocktail-Bar für entspannte Sundowner-Momente.
Leider war und ist die neue Karte immer noch nicht online zu finden, was ich bei einer Wiedereröffnung nach so langer Zeit total unverständlich finde, ich war daher gespannt.
Ich hatte ja schon angedeutet, dass man seinem Stil aus dem Mix & Match Angebot treu geblieben ist und wer das alte Menü kannte, wird sich sicher schnell zurechtfinden.
Etwas nervig ist das angestrengt „originelle“ Wording und entsprechende Schreibweisen, man nennt sich u.v.a. „Krasserie“ statt Brasserie, aus Lachs wird überall hipper „Lax“, und der Latte Macchiato wird zum Makkiato.
Daher scheint es anscheinend nur folgerichtig im Bild zu bleiben und den Espresso zum „Expresso“ zu machen, wobei ich aus Erfahrung sagen kann, dass er in Solinger Eiscafés ohnehin noch immer nicht selten so bestellt wird.
Nach meditativer Entscheidungs-Neurotik am Tisch waren auch wir dann so weit, es sollte losgehen:
| Vorspeisen |
Mix & Match Platten mit Brot, alle drei – 24 Euro
Riesling (ohne Angaben zur Herkunft) – 0,2l zu 4,50 Euro
Man bietet drei verschiedene Platten, die mit je drei kleinen Portionen von z.T. auch als ausgewachsene Solo-Vorspeisen erhältlichen Dingen bestückt sind, pro Platte 9 Euro, nimmt man alle drei ist man mit 24 Euro dabei - serviert wurde alles zusammen auf einem großen Holzbrett, dazu Brot und Trüffel-Aioli.
Platte 1:
Lax Tatar | Carpaccio | Mini-Ziegenkäse
Das Lachs-Tatar leicht asiatisch konnotiert, der gute Fisch stand im Vordergrund, dennoch hätte man sich über deutlich mehr Aromatik gefreut ohne brachial primitiv mit Soja-Sauce zugange zu sein - unter dem Tatar fand sich noch etwas geschmacksneutrale Avocado.
Das Carpaccio mit Rucola, Grana Padano (leider, mir zu mild) und Trüffel-Aioli, letztere mit einer eher künstlichen Trüffel-Note, aber nicht alles erschlagend oder unerträglich penetrant, das konnte man mit Appetit verspeisen.
Die frittierten Mini-Ziegenkäse kamen mit Walnüssen und einer leichten Honig-Soße, der Käse eher mild und dabei cremig, meine Begleiterin war begeistert.
Platte 2:
Vitello | Balsamico Pilze | Pork Belly
Das Fleisch des Vitello leider etwas grau und fest in kleinen Tranchen, die Soße durchaus gelungen und der halbierte Kapernapfel und etwas Sprossen-Grün für´s Auge, wobei mir die Fotos der ehemaligen Mix & Match Portionen wesentlich besser gefielen als diese kleinen Schüsseln.
Die sautierten Champignons kamen als kalter Salat in einer milden Sahnesauce, getoppt mit durchaus brauchbarem Balsamico, schöne Idee für die nächste Grillparty, wenn auch geschmacklich eher auf der unauffälligen Seite und nicht in bleibender Erinnerung.
Großartig dann der sanft gegarte Schweinebauch, im Grill aufgenuspert und in einer Teriyaki-Honig-Umami-Schlotze serviert, mein Favorit in der Auswahl.
Platte 3:
Obazda | Country Croutons | Sherry Spargel
Der Obazda war eine echte Überraschung, sehr fein abgeschmeckt und auch in der Konsistenz so, wie ich ihn mag. Nur das Brot dazu, das auch die Trüffel Aioli – zu ihr hatte ich ja beim Carpaccio schon etwas gesagt - separat begleitete war dann doch enttäuschend, eine Auswahl von kleiner Gastro-Aufbackware, manchmal ist weniger in gut einfach mehr.
Der Sherry Spargel auch ein kalter Salat, Gemüse perfekt gegart, nur leider – so auch die Meinung von meiner Begleitung – doch extrem blass. Das merkwürdige, dünne sahnige Dressing sollte so gar nicht an Sherry erinnern, da fehlte neben Säure einfach geschmackliche Substanz.
Dann ging es wieder positiv weiter mit den „Country Croutons“. Bei solchen frittierten Snacks unterstelle ich eigentlich fast immer Convenience, seit ich vor einiger Zeit auf der Anuga mal erleben und schmecken durfte, was der Markt selbst für das deutlich gehobene Segment bietet, war ich sehr erstaunt und mein Argwohn kennt seitdem keine Grenzen.
Aber sollten diese köstlichen kleinen Kartoffel-Snacks mit ihrer fluffigen und wunderbar gewürzten Masse, die mit der hier unverzichtbaren Trüffel-Aioli verziert wurden vermutbar aus der TK stammen, dann war es eines der gelungensten Produkte dieser Art die mir jemals vorgesetzt wurden.
Unsere wackere Fahrerin hatte sich als Vorspeise noch Trüffel-Pommes bestellt, die kennt und liebt sie von früher und wir durften alle probieren. Knusprig, heiß und hübsch im Servier-Frittierkorb präsentiert, Käse und Trüffel musste man aber mit der ganz großen Lupe suchen, würde ich mir daher nicht bestellen, das Gericht hatte seinen Namen nicht verdient obwohl etwas Trüffelgeschmack wie auch immer vorhanden war.
Dazu einen einfachen aber durchaus ansprechenden Mystery-Riesling zu einem Preis von lediglich 4,50 für ganze 0,2l – faire Weinpreise scheinen ja heute eher die Seltenheit zu sein, ich gönnte mir gerne zwei davon im Verlauf des Abends, ich musste ja ausnahmsweise nicht fahren. Madame war dann später noch einem Lillet Wildberry zugetan, wie der Aperol zu sieben Euro.
Puh, obwohl ich mir dies alles mit Madame teilte, waren wir beide hernach erst mal genügend gesättigt und wir verzichteten daher gerne auf ein Hauptgericht, es wäre mehr Pflicht als Genuss gewesen und ein guter Einblick war schon gegeben, zumal unsere Freunde es umgekehrt handhabten und ich somit zumindest noch einiges zu sehen bekommen sollte:
| Hauptgerichte am Tisch |
Hüftsteak Black Angus Sous Vide 200 Gramm | Haricots Verts | Selleriepüree | Portwein-Schalotten – 22 Euro
Warum man grüne Bohnen so effekthaschend in Französisch deklariert ist mir nicht klar, aber alte Gastro-Regel wahrscheinlich: Wording ist alles…
Die Dame war grundsätzlich zufrieden, nur dass ihr medium bestelltes Steak im Lady´s Cut doch deutlich darüber gegart war, fand sie dann eher nicht so schön.
Porkneck „Himmel & Äd“ | Karamellisierte Äpfel | Röstzwiebeln | Trüffelpüree | Soy-Honey Sauce – 19 Euro
Auch hier Zufriedenheit, wenn man auch mit dem erwähnten Schweinebauch statt eines Nackensteaks gerechnet hätte.
Hähnchenbrust „Heri Style“ | Grüner Spargel | Kartoffel-Mousse | Trüffelaioli
Der Herr Koch war auch nicht unglücklich, lobte die Saftigkeit, das sei gut gebraten, auch dieser Teller wurde komplett verspeist.
Im Dessert sollte ich dann wieder mit einsteigen:
| Dessert |
„Käseplatte for one“ – 6 Euro
Hurra, eine Käse-Option! Ich fragte die liebe Merle, was denn so alles an Käse zu erwarten wäre und hörte ein verlegenes „Ich glaube Gouda und Leerdammer und so etwas Schmierkäse!“. Da ich nicht glaubte, Schmelzkäse-Ecken und Babybel zu erhalten bat ich sie lächelnd, doch einmal kurz nachzufragen und siehe da, die Küche erzählte was von Camembert und Rotschmierkäse, immerhin.
Das war jetzt ganz sicher keine Gourmet-Auswahl und –Ware à la Affnineur Waltmann um es vorsichtig zu sagen, kann es für diesen Spottpreis auch nicht sein.
Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich das für dieses Geld sehr anständig finde, was man hier wie geleistet hat - ich bekam sogar nochmals Brot und die allgegenwärtige Trüffel-Aioli.
Ich erhielt einen milden Salbei-Cheddar, Ziegenkäsetaler, etwas milden Camembert und Rotschmierkäse, sowie zwei Scheiben einer Frischkäserolle, einmal Schnittlauch und etwas eher Fruchtiges, dazu Grissinis, Walnüsse, Weintrauben und grüner Feigensenf, der sehr gut schmecken sollte.
Ich hatte deutlich weniger erwartet, klar hätte ich mich über vollreifen Epoisses und Co. mehr gefreut aber ich verweise nochmals auf den Preis und den gastronomischen Hintergrund in diesem Setting.
Am Tisch dann noch:
Mousse au Chocolat – 9 Euro
Die Bestellerin war sehr happy und ich angesichts des Tellerbildes sehr positiv überrascht:
Expresso (SIC!) Baileys Panna Cotta – 7 Euro
Auch hier lobende Worte der Dame vor dem Teller, Desserts scheinen hier eine große Stärke:
Wir machten uns gegen halb elf wieder auf dem Weg, die Rechnungen wurden problemlos und routiniert separiert, Trinkgeld gab es in bar, die Verabschiedung geschah genau so freundlich wie die Begrüßung, lieben Dank an Merle für die Gastfreundschaft.
Fazit
Zur Küche schwierig heute. Übellaunige Gourmets die bei einer 300 Euro Rechnung die gleichen Erwartungen haben wie bei einer 40 Euro Rechnung werden hier nicht glücklich.
Setzt man das Gebotene aber in Relation, dann ist das schon in Ordnung und daher möchte ich mit Blick auf das preisliche Niveau gute 3,5 Sterne für die Küche vergeben. Klar gab es Licht und Schatten, aber ich denke für junge Bistro-Gastronomie war das schon in Ordnung. Ein paar Stellschrauben bleiben, das Brot zum Beispiel oder mehr Mut zu Aromen hier und da, adressiert man das sind sehr leicht höhere Weihen drin.
Der Service lebt in diesem Genre in erster Linie von Freundlichkeit und Schnelligkeit, natürlich sind das alles ungelernte Aushilfen aber auch das war gut, meine Getränke kamen umgehend, am Schluss etwas weniger präsent weil man sich schon auf die Schließung vorbereitete: gute vier Sterne.
Auch beim Ambiente bin ich bei vier Sternen, wir haben uns wohl gefühlt, eine kleine Insel im ruhigen abendlichen Industriegebiet. Nur Sitzkissen wären doch angebracht was die Bänke angeht muss ich gestehen, aber das ist sicher leichter zu beheben als ein runtergekommener Gesamteindruck anderenorts.
Auch wenn ich den Mojito als kleinen Ausreißer betrachte (den der Riesling aber wieder wett machte), bin ich beim PLV ebenfalls bei vier Sternen.
Wer mal wieder nur die Negativ-Brille aufhatte und nur die Kritikpunkte aber nicht das Lob wahrgenommen hat, sollte bitte nochmals lesen, bevor er vier Sterne als rosarot bezeichnet - und nie vergessen, dass ich mit den Sternen immer nur innerhalb eines Metiers und Preisgefüges bewerte…
Ich würde jedenfalls für einen ungezwungenen Abend im Sommer definitiv wiederkommen wenn es sich ergäbe.