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Das alles trifft hier nicht zu !
Fehrbellin ist sonst nur bekannt, weil 1675 dort eine Schlacht stattfand, die der Große Kurfürst von Brandenburg in einem Rückzugsgefecht gegen die Schweden gewann.
1880 fertig gestellt war der Fehrbelliner Bahnhof als ein Bahnhof auf der Strecke Berlin nach Neu-Ruppin. Über die Strecke wurde damals vor allem Torf nach Berlin mit der "Stillen Pauline" transportiert, deshalb so genannt, weil sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h fuhr.
Aber irgendwann schien sich die Strecke nicht mehr zu rentieren. 1970 fuhr der letzte Personenzug, 1973 wurde der Güterverkehr eingestellt. 2008 kaufte die jetzige Besitzerin das Gebäude und eröffnete nach vielen Schwierigkeiten 2012 das inzwischen wunderschöne Klinker-Fachwerkgebäude, das am "Stille-Pauline-Radwanderweg" liegt, der auf der alte Trasse liegt und direkt an der Pension vorbeiführt. Alte Gleise sind noch direkt vor der Terrasse zu sehen und unter einem "Fenster"-Boden des Hauptraums.
Ich habe hier in einem der drei liebevoll eingerichteten Gästezimmer übernachtet (2 von den dreien verfügen über eine Kitchenette und einem Essplatz und eine Sofaecke), wo sich früher die Diensträume der Beamten befanden.
Im Hauptraum der Gaststätte (früher der Güterschuppen), im Restaurant (früher die Bahnhofshalle) und auf der Terrasse wurde in einer größeren Gruppe ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Dekoriert im Charme der alten Reichsbahn mit offenem Ständerwerk ist es sehr gemütlich, was auch schon durch die rumplige Kopfsteinpflasterstrassen-Zufahrt eingeleitet wird. Klasse Gegensatz zu freiem W-LAN, neuen Bädern und einem Sony-Flachbildschirm.
A la carte gegessen habe ich dort nicht, aber das Abendbuffet (kalt und warm) - nach Wünschen der Einladenden zubereitet - war wirklich gut, sehr vielfältig. Es wurden keine Mega-Portionen hingestellt, die für Stunden reichen mussten, sondern es wurde immer wieder frisch nachgelegt. Das konnte mich mit einem Buffet versöhnen, das auch einige Speise der Karte aufwies. Besonders lecker war das mir unbekannte Würzfleisch, eine Art groberes ragôut fin mit yummy Sauce.
Zu loben ist auch der Service: Immer nett (nicht nur höflich), fix, nervenstark, immer lächelnd, belastbar und immer flexibel. Klasse !
A la carte gibt es vor allem rustikales, deutsch-bürgerlich. Wenn die Köche das genau so gut hinkriegen wie das Buffet, könnte ich mich auch damit anfreunden.
Kleiner Tränenpunkt, aber verständlich bei nur 3 Gästezimmern: Frühstück wird nicht angeboten, was im Sommer auf der nach Süd-Osten liegenden großen Terrasse ins Grüne einfach perfekt gewesen wäre.
Die von mir eingepflegten Öffnungszeiten (wann auch immer die erscheinen) beziehen sich nur auf die Gastronomie; die Pensionszimmer sind auch außerhalb dieser zu beziehen. Einfach anrufen und einen Termin für die Übergabe der Schlüssel vereinbaren.
*Fazit*: Eine inspirierende Melange von alt und neu, die ich sehr mag ! Gern wieder.