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Wie wir erfahren haben, gibt es das Remise schon lange, seit 5 Jahren ist es unter Führung der jetzigen Chefin und seit dem letzten Winter läuft das neue Konzept mit der mediterranen Küche.
Nach einem kleinen Moment begrüßte uns dann die junge Bedienung, legte die „Speisekarten“ auf den Tisch und fragte nach unseren Getränkewunsch. Wir bestellten dann den Montepulciano d´Abruzzo und eine Flasche Wasser. Während wir auf die Getränke warteten, studierten wir die Karte. Diese war eine DIN A4 Seite mit Holzklammern auf einem Brett befestigt. Es waren ca. 12-15 Gerichte auf der Karte, zusätzlich gab es noch einige Gerichte auf den zahlreichen Tafeln, die innen und außen aufgestellt bzw. aufgehängt waren. Nun gut dachten wir uns, lieber weniger Auswahl, dafür aber frisch zubereitete Gerichte. In der Zwischenzeit kam dann die Bedienung um die Kerze auf dem Tisch anzuzünden und einen Augenblick später brachte sie uns den Wein und eine Weile später die Flasche Wasser. Ich schreibe hier extra, dass sie uns das gebracht und nicht serviert hat, denn sie war zwar sehr freundlich, aber völlig unprofessionell, was sich bis zum Schluss durchzog, dazu aber später noch eine Zusammenfassung.
Zwischendurch wurde uns noch ein Gruß aus der Küche, bestehend aus Baguettebrot und Ayoli, gereicht.
Während der Wartezeit hatten wir genug Zeit uns die Räumlichkeiten genauer anzuschauen. Der Tischläufer war fleckig, hätte man gerne austauschen können. Die Wände benötigen dringend einen neuen Anstrich, über der Heizung ist die Wand schon sehr dunkel und an allen Kerzenhaltern ist es Pechschwarz vom Ruß der Kerzen. Ich weiß nicht, ob das so gewollt ist, aber für mich persönlich ist es nicht schön. An der Decke könnte man zwischen den Balken es schön mediterran dekorieren. Draussen das Willkommensschild fällt fast auseinander, ob das symbolisch zu nehmen ist? Die Stühle und Tische draussen könnten ein Pflegeprogramm gebrauchen.
Als Hauptgang bestellten wir dann schließlich
• Knoblauchgambas in Tomatensauce mit mediterranen Kartoffeln – Das Wort Knoblauch kann man getrost von der Karte streichen, ich habe absolut keinen Knoblauch geschmeckt. Entweder wurden hier diese „Knoblauchzwiebeln“ verwendet oder der Knoblauch war absolut geschmacksneutral. Die Gambas waren leider ein wenig übern Punkt gebraten, die Kartoffeln waren okay und die Tomatensauce, die mit ausreichend Tomatenstücken zubereitet wurde, war auch ganz okay.
• Tapas Teller – Die Tapas bestanden aus Oliven, mediterranen Kartoffeln, Piementos, Käse, Hackbällchen, mediterranen Fisch-Gemüse und Pulpo. Die Kartoffel und Oliver waren okay, der Käse war sehr geschmacksneutral, die Pulpos waren leider zu lange gebraten, die Piementos waren okay. Das mediterrane Fisch-Gemüse bestand aus Muscheln, Krabben und Gemüse. Geschmacklich fehlte hier etwas an Gewürzen. Am besten waren die Hackbällchen, die eine leichte Schärfe aufwiesen und sehr gut schmeckten.
Danach wollten wir noch ein Dessert zu uns nehmen, aber da musste sich die Chefin erst mal in der Küche nachfragen, was es denn gibt. Und so stand dann die Wahl zwischen Vanilleeis mit Erdbeeren oder Rote Grütze mit Vanillesoße. Also mediterran hört sich das nicht an. Also bestellte ich die Rote Grütze. Selbstgemacht scheint mir diese nicht gewesen zu sein, es schmeckte beides wie das Fertige von Aldi. Hätte ich auch zu Hause essen können, da habe ich die leckere von Christiansgrod und Ravensberger Vanillesauce.
Zum Abschluss bestellten wir noch 2 Espresso, die wirklich sehr gut waren.
Fazit: Ich fand es echt schade, das Restaurant hat durch die Lage und auch dem Gebäude richtig potential ein Geheimtipp in Buchholz zu werden, auch mit dem Konzept, aber an der Umsetzung hapert es deutlich. Die Speisekarte ist zwar klein, aber wenn man sich professionell auf die Speisen konzentriert, reicht dieses völlig aus. Die Küchenleistung würde ich in den Hobbybereich einstufen, mir scheint es, als wenn hier keine gelernte Köchin werkelt. Für das mediterrane Flair fehlt hier Einiges. Es fehlt mir auch Vorspeisen und Dessert, die das ganze abrunden. Die Idee mit den Tafeln an den Wänden finde ich klasse, aber die Wände sollten mal unbedingt gestrichen werden, so wirkt es wie gewollt aber nicht gekonnt. Das komplette Personal wirkt nicht gerade professionell. Die junge Dame, die uns den Abend über bediente, war stets freundlich, aber hat diesen Job garantiert nicht gelernt, die Speisekarte wird einfach so dahingelegt, eine Empfehlung wird nicht ausgesprochen, es wird die Flasche auf den Tisch gestellt und die Gläser werden nicht gefüllt, und beim Abräumen hat sie auch Schwierigkeiten das Geschirr zu händeln, man hatte schon das Gefühl, ihr beim Abräumen helfen zu wollen, na gut sie ist jung und braucht wohl das Geld. Die Chefin hat die Herrschaften am Tisch neben uns bedient und uns gar nicht beachtet, was gar nicht geht, da ja nur 2 Tische besetzt waren. Hätte gerne noch einen Wein bestellt, aber so schnell wie sie immer wieder weg war, hatte man keine Möglichkeit.Für das Essen vergebe ich 2,5 Sterne, denn es fehlt hier doch die Raffinesse der Küche. Für die Bedienung vergebe ich 3 Sternen, dafür das sie freundlich war. Das Ambiente bewerte ich mit nur 2 Sternen, da für mich persönlich die angerußten Wände ein absolutes no go sind, die Möbel im Außenbereich benötigen unbedingt einer ausgiebigen Pflege. Sauberkeit wird auch mit 3 Sternen bewertet, da hier die Tischläufer ausgetauscht werden sollten, wenn diese fleckig sind. Preis-Leistung ist ebenfalls mit 2,5 Sternen zu bewerten, die Preise sind zwar nicht außerordentlich hoch, aber ich habe für das gleiche Geld in Buchholz besser gegessen. Wenn das Konzept einwandfrei umgesetzt wird, kann sich hier ein richtig schönes Restaurant entwickeln, so ist es nur Mittelmaß.