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Die/ der Praforst ist eine Institution in der Rhöner Gastronomie.
Keine Frage, es lohnt sogar einen Abstecher von der nahe gelegenen Autobahn A 7 . Zwischen Fulda und dem Kirchheimer Dreieck wählt man einfach die Abfahrt Hünfeld und fährt in Richtung Hünfeld.
Dank der braunen Hinweisschilder "Praforst" und / oder Navi ist es selbst für Durchreisende leicht zu finden, auch wenn es etwas abseits der Straße in Nachbarschaft zu einem Golfplatz und einem Karavancampingplatz liegt.
Da mein letzter Besuch schon viel zu lange zurück lag, um eine aktuelle Bewertung zu verfassen, bot es sich an, einen sonntäglichen Besuch zu planen.
Sicherheitshalber checkten wir im Net erst einmal die Speisekarte und stellten zufrieden fest: ja das ist nach unserem Zahn! So griff ich zum Telefon und bestellte einen Tisch für zwei Personen, was sich als die richtige Entscheidung erwies - wie sich später herausstellte.
Trotz winterlicher Straßenverhältnisse erreichten wir die Lokalität gut., da die Zufahrt geräumt war.
Das dunkle Blockhaus ist sehr schön unter hohen alten Bäumen an einem Teich gelegen. Schon beim Betreten musste ich über eine durchaus sinnvolle Einrichtung im Eingangsbereich schmunzeln - einen Defibrilator , links an der Wand angebracht. Ich hoffe, dass hier so mancher angesichts der Zeche nicht schon einen Herzanfall erlitten hat, denn so ganz preiswert ist das Vergnügen hier zu speisen nicht.
Die Hauptgerichte sind preislich zwischen ca. 14 und 25 € angesiedelt, denn hier findet man nicht nur bodenständige gut bürgerliche Rhöner Küche, sondern auch gehobene Gastronomie, die auf hohe Qualität der Speisen Wert legt.
Okay, so ein wenig schickimicki ist das Restaurant schon. Kein Wunder, der Golfplatz befindet sich genau gegenüber und nicht nur die Hünfelder und Fuldaer "Hotwollie" verkehrt hier.
Neben regionalen Spezialitäten bekommt man hier als Tagesempfehlung auch mal eine Sylter Fischplatte angeboten oder Surf und Turf. Sogar Asiatisches Fingerfood findet sich auf der Karte, aber das alles ist nicht mein Fall. Wenn ich in der Rhön speise, dann deftige, schmackhafte Rhöner Schmankerln. Die Sylter Fischplatte oder Surf & Turf darf es dann gerne auf Sylt sein.
Vielmehr lassen die Rhöner Bachforelle, das Wild aus heimischer Jagd, Rhön - Lamm und mittlerweile in der Rhön heimisch gewordenes Hereford Rind als zartes, saftiges und aromatisches Steak auf der nicht zu überladenen Karte unser kulinarisches Herz höher schlagen.
Geheimtipp ist das Wirsinggemüse, welches man unbedingt einmal probieren sollte.
Nachdem uns die flotte, junge Kellnerin zu dem von uns reservierten Wunschtisch geleitet hatte, reichte sie uns auch nur einen Augenblick später schon die Karte.
Ich muss wohl kaum erwähnen, dass der Service hier einfach perfekt bis ins Detail ist.
Selbst der passende Wein zum Gericht wurde uns empfohlen, da wir etwas unentschlossen waren..
Wir entschieden uns dann für zwei typische Gerichte, nämlich einmal das Steak vom Hereford Rind, welches in verschiedenen Variationen angeboten wird und einmal für das Schnitzel "Rhöner Charme" mit Lauch und Schmandsauce.
Ein sehr charmanter Name für ein Schnitzel, der von der seit mehr als 20 Jahren existierenden Interessenvereinigung regionaler Gastronome, Hoteliers, Landwirte und Lieferanten entliehen ist.
Es handelt sich bei dieser Vereinigung um eine Partnerschaft, die sich stark macht für gastronomische und landwirtschaftliche Qualität sowie für Tradition und Brauchtum in der Rhön. Mehr als 40 Unternehmen gehören ihr an.
Der Inhaber der Waldgaststätte Praforst - Elmar Zuspann - ist Mitglied der ersten Stunde .
Während wir auf Getränke und Speisen warteten hatten wir Zeit uns um zusehen. Das Restaurant hat mehrere Bereiche, in denen man sehr gemütlich sitzt.
Die Einrichtung ist gepflegt und rustikal .
Stoffservietten sind ebenso selbstverständlich wie eine ansprechende, liebevolle Tischdeko. Die karierten Tischdecken geben ein bäuerliches Ambiente, wie es zu der Rhön passt. Die Kronleuchter vermitteln dem Ganzen einen edlen Touch . Man genießt durch große Fenster einen wunderschönen Blick auf den See.
Im Sommer kann man sogar draußen im Schatten der Bäume oder auf einer in den See ragenden Lounge - Terrasse sitzen.
Die Sanitäranlagen sind übrigens sehr modern und gepflegt.
Lange mussten wir auf unsere Getränke und Speisen nicht warten. Ah, das sah köstlich aus. Noch schnell ein , zwei diskrete Fotos und dann .... mhhhhh.
Es schmeckte uns hervorragend. Das Schnitzel war schön dünn, so wie ich es liebe und in der Pfanne gebrutzelt an einer Schmandsauce mit Lauch, das Steak zart, saftig und auf den Punkt gegart. Die Bratkartoffeln sind ein perfekter Begleiter, ebenso wie die Champignonsscheiben und krossen Röstzwiebeln. Der Tupfen hausgemachte Kräuterbutter hätte etwas größer ausfallen können, denn der war im wahrsten Sinne des Wortes das i- Tüpfelchen dazu.
Selbstverständlich wurde danach gefragt, ob alles zu unserer Zufriedenheit sei und ob wir weitere Wünsche hätten. Dabei zeigten sich die jungen Damen vom Service sehr umsichtig und unaufdringlich.Die Teller wurden erst abgeräumt, als wir beide unsere Mahlzeit beendet hatten. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, wird heute jedoch anderen Ortes leider viel zu oft anders gehandhabt.
Da wir auf Vorspeisen verzichtet hatten, rundete noch eine Kugel zart schmelzenden Schokoladeneises und ein Cappuccino die Mahlzeit ab.
Mit ca. 60 € incl. Trinkgeld in üblicher Höhe kann man sich nicht beschweren. das Preis - Leistungsverhältnis ist angemessen.
Anschließend unternahmen wir noch einen Verdauungsspaziergang um die angrenzenden Teiche, auf denen ein einsamer Schwan seine Runden zog.
Dabei kamen wir auch an den neben dem Restaurant gelegenen Gehegen mit Pfauen und anderem Geflügel vorbei.
Wir finden hoffentlich im Sommer einmal Zeit einen entspannenden Abend hier auf der Terrasse zu verbringen.