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Restaurant „Bootsmann“
Das Lokal liegt im Westen der schönen Insel, unweit des Wasservogelreservat Wallnau des NABU, und ist somit natürlich vor allem für Tagestouristen interessant. Aber auch durch die direkte Lage an der Einfahrt zum Campingplatz Wallnau werden sicher auch einige Camper und Wohnmobilisten hier vorbeischauen.
direkt am Eingang zum Campingplatz gelegen
Wir hatten es uns nun also zur Aufgabe gemacht gemeinsam mit Opi Hartwig das neue Restaurant zu testen, was natürlich schwierig ist, denn neuem gegenüber ist er nicht unbedingt aufgeschlossen. Ein Tisch für uns viere habe ich einige Tage im Voraus telefonisch reserviert, was problemlos funktionierte. Wir machten uns also mit dem Auto auf nach Wallnau, und konnten dieses auf dem nur wenige Meter entfernten Parkplatz des Campingplatzes abstellen. Im Sommer in der Hochsaison wird das sicher schwieriger, da hier ja dann doch alles voll mit Touris ist.
Von außen ist vom neuen Restaurant außer dem neuen Namensschild nicht viel zu erkennen, da hat man alles (vorerst) so gelassen, wie es ist.
Werbung muss sein
Allerdings wurde der Innenraum komplett umgekrempelt und modernisiert. Hier blieb kein Stein auf dem anderen. Dabei hat man einen guten Kompromiss zischen dem alten Gasthof und einem modernen Restaurant gefunden.
Eingang
Das Restaurant ist wie der Vorgänger auch mit sehr viel holz vertäfelt, viele kleine Sitznischen wurden durch Holztrennwände geschaffen. Einige alte Bauelemente und Fachwerk aus dem alten Gasthof wurden wieder verwendet.
Gastraum
Die Beleuchtung missfiel Opi Hartwig, die Lampen sähen aus wie in einer Bahnhofshalle. Wir wiederum fanden das nicht schlecht. So unterschiedlich können Meinungen sein.
Blick in den Gastraum mit den "Bahnhofslampen"
Der Boden ist ebenfalls mit rustikalen Holzdielen ausgelegt, auch einige kleine „Emporen“ wurden angelegt. Auf einer solchen wurden wir platziert. Hier saßen wir auf schweren Holzstühlen, welche angenehm weich gepolstert waren. Der Tisch ebenfalls sehr rustikal und ausreichend groß, um allerhand Speisen darauf abzustellen.
Gastraum Gastraum
Nachdem wir also von einem jungen Herrn, es waren ausschließlich junge, südländische Herren im Service, an unseren Tisch gebracht wurden, brauchte er uns nicht die Speisekarte reichen, denn sie lag als Platzdeckchen auf jedem Platz. Auf der Vorderseite das Essen, auf der Rückseite die Getränke.
Platzdeckchen und Speisekarte in einem
Eine Ähnlichkeit zur Aalkate oder zum Restaurant Strandlächeln lässt sich nicht verheimlichen. Die Speisekarte ist dabei in vier verschiedene Bereiche geteilt: Vorspeisen, Pizza, Fisch und Fleisch. Auch für Kinder gibt es eine extra „Karte“ und wer Pasta möchte, auch da gibt es welche. Also genug für den hungrigen Touristen. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 6 und 14 Euro bei den Vorspeisen, 10 und 15 Euro bei den Pizzen, 18 und 25 Euro beim Fisch und 17 und 24 Euro beim Fleisch. Ich würde sagen für Fehmarnsche Verhältnisse ganz gut und im Mittelfeld.
Gastraum
Leider waren die Platzdeckchen bzw. Speisekarten etwas leicht dreckig, bzw. vom Vorgänger vollgespritzt. Hier sollte man nicht mal ebend bloß fix drüber wischen, sondern ebend doch etwas intensiver, wie es überall nach Corona praktiziert wurde. Das vermisse ich mittlerweile wieder, also das intensive Reinigen.
Bei den Getränken wussten wir recht schnell, was wir wünschten, und so orderten wir erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,5ér Grevensteiner für 5,70 €
· 1x 0,4ér Tonic für 5,90 €
· 1x 0,4ér Bitter Lemon für 5,90 €
· 2x 0,2ér Grauer Burgunder für je 6,50 €
Der junge Mann entschwand zum Tresen, und kam keine 5 Minuten später mit den georderten Getränken an unseren tisch. Wir hatten uns nun mittlerweile auch für unsere hauptspeisen entschieden, und so orderten wir:
Vorspeisen:
· 1x Klare Fischsuppe für 9,90 €
· 1x Tomatensuppe mit Croutons für 8,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Dorschfilet mit Bratkartoffeln und Senfsoße für 21,90 €
· 1x Seelachsfilet mit Remoulade und Bratkartoffeln für 20,90 €
· 2x Zanderfilet mit Kartoffelstampf und Spinat für je 22,90 €
Nun konnten wir unsere Getränke genießen, und die letzten Tage bei Opi Hartwig Revue passieren lassen. Ich mag dieses Grevensteiner, und freue mich, wenn ich es mal auf der Karte finde, da es in unseren sächsischen Breitengraden recht selten ist. Der Grauburgunder von Opi Hartwig und meiner Frau war auch sehr süffig, sie waren zufrieden.
leckeres Grevensteiner Getränkeauswahl
Zirka 20 Minuten nach unserer Bestellung kamen unsere beiden Suppen als Vorspeise. Meine Frau haderte erst mit sich eine zu bestellen, da aber Töchterchen helfen wollte, orderte sie sich die Tomatensuppe mit Croutons und zwei Löffeln.
Tomatensuppe mit Croutons 3 Löffel für zwei Suppen-oder der sogenannte Räuberlöffel
Eine große Tasse/Terrine mit einer dampfend heißen Tomatensuppe wurde serviert. Oben auf der sehr dicklichen Tomatensuppe waren viele kross geröstete Croutons verteilt. In der Tomatensuppe merkte man auch noch viele Tomatenstückchen, so waren wir uns recht sicher das diese Suppe hier frisch hergestellt wird. Gut gewürzt war sie auch noch, die beiden Damen waren zufrieden.
Tomatensuppe mit Croutons
Auch ich haderte mit der Bestellung einer Vorspeise, vor allem da ja die Preise dafür mittlerweile doch recht hoch sind. Und unter einer klaren Fischsuppe stellte ich mir am Ende auch wirklich eine klare Brühe mit etwas Fisch drin vor. Was mir aber dann hier geliefert wurde machte mich sprachlos.
Klare Fischsuppe
Ein großer, tiefer Teller stand vor mir und war sehr gut gefüllt. Von der Menge hätte dieser Teller fast unter einer vollwertigen Portion durchgehen können. Mehrere große und dicke Fischstücken aus Dorsch, Lachs, Seelachs und Zander waren darin vertreten, also alles, was die Küche verarbeitet. Drei große Scampis waren ebenso vertreten. Dazu noch mit reichlich Gemüse wie Sellerie und Lauch versehen sowie mit frischem Rosmarin gewürzt.
frisch geröstetes Baguette
Zwei frisch geröstete Baguettescheiben mit Kräuterbutter waren auch vorhanden. Wow, so eine leckere und vor allem reichliche Fischsuppe hatte ich schon lange nicht mehr. Hut ab!
so klar ist sie gar nicht-sehr viel Einlage
Ich war gerade so fertig mit meiner riesigen Terrine, da kamen nach weiteren 15 Minuten bereits unsere Hauptgerichte. Opi Hartwig und meine Frau hatten sich für das Zanderfilet mit Kartoffelstampf und Spinat entschieden. Bei Opi Hartwig staunte ich etwas, isst er doch sonst immer Dorsch. Aber ich denke seine heutige Entscheidung war richtig, denn auch ich schaute ein bisschen neidisch auf die beiden Teller.
Zanderfilet mit Kartoffelstampf und Spinat
Ein großes Zanderfilet, kross auf der Haut gebraten, lag auf einem Bett aus frisch angerichtetem Spinat. Der Fisch herrlich frisch und weich, leicht gewürzt und die Haut schön knusprig. Der Spinat war angenehm würzig und mit kleinen, gebratenen Speckwürfeln angerichtet. Dazu eine würzige Soße mit etwas Gurke und Tomate. Der Kartoffelstampf ebenfalls hausgemacht. Nicht zum reinen Brei gestampft, sondern es waren noch immer einige Kartoffelstückchen vorhanden. Auch war der Kartoffelstampf mit Kürbis versehen, was ihm natürlich eine besondere Note einbrachte. Das mag zwar nicht jeder, den beiden gefiel und schmeckte es.
Zanderfilet mit Kartoffelstampf und Spinat
Töchterchen ist bei Fisch nicht ganz so experimentierfreudig, von daher belässt sie es meist bei „einfachen“ Fisch. So auch hier, sie bestellte sich das Seelachsfilet mit Remoulade und Bratkartoffeln.
Seelachsfilet mit Remoulade und Bratkartoffeln
Und ja, auch dieses Essen war richtig gut. Der Seelachs ordentlich gebraten, aber innen noch richtig schön frisch und weich. Die Bratkartoffeln waren gut, und vor allem mit reichlich Speckstippen und frischer Zwiebel versehen. Das ganze dann noch angenehm dunkel angebraten, ganz gut. Einzig viel Fett durchs braten haftete noch an.
gute Bratkartoffeln
Zwischen Fisch und Bratkartoffeln gab es noch einen kleinen Klecks an mediterranen Gemüsen, was eigentlich hervorragend dazu passte. Die Remoulade war wahrscheinlich auch selbst angerichtet, darin waren noch kleine Zwiebelstückchen enthalten, und sie war angenehm würzig.
Ich spielte heute den Opi Hartwig, und hatte mich dem Dorschfilet mit Bratkartoffeln und Senfsoße verschrieben. Auch hier wieder ein großes und vor allem dickes Dorschfilet auf dem Teller.
Dorschfilet mit Bratkartoffeln und Senfsoße
Der Dorsch so schön weich und gut gebraten, dass er sogar in der Mitte leicht auseinanderbrach. Die Senfsoße war reichlich und sehr cremig, mir allerdings etwas zu mild. Aber hier bin ich sicher von unserem Bautzner Senf verwöhnt. Auch ich hatte wie unsre Große das mediterrane Gemüse und die Bratkartoffeln dazu. Darüber brauch ich aber nichts mehr schreiben.
eine milde Senfsoße
Das Essen war richtig gut, so gut haben wir schon lange nicht mehr gegessen und waren positiv überrascht.
Allerdings muss das Team in Sachen Sauberkeit und Hygiene noch nachbessern. So war meine Frau kurz vor dem Essen auf der Toilette im ersten Obergeschoss (nicht unbedingt behindertenfreundlich), und bereits da war Seife alle, das Papier zum Hände abtrocken war nicht im Spender sondern lag auf einem großen Haufen daneben, und auf einer Toilette funktionierte die Spülung nicht, sodass die Hinterlassenschaften der Vorgängerin noch da waren. Dies wurde selbstverständlich dem Servicepersonal gemeldet, getan hatte sich allerdings nichts, denn die gleichen Mängel waren nach unserem Essen, als Töchterchen aufs WC musste noch immer vorhanden. Nicht das jetzt jemand denkt meine Mädels sind Schweinchen, Hände waschen sind sie letztendlich auf dem Männer-WC gegangen, dort gab es ausreichend Seife und das Papier war auch im Spender, allerdings lagen hier wohl genügend tote Fliegen rum, sodass von sauber auch keine Rede sein kann.
Unser Fazit: wir ließen zu viert 143,80 € im Restaurant Bootsmann in Wallnau. Hut ab vor so viel Mut eine neue Gastro zu eröffnen. Der Koch hat was drauf. Eine schöne Location ist es, und das personal ist freundlich und flott. In Sachen Sauberkeit sollte aber noch einmal gründlich nachgebessert werden!
Blick auf den Campingplatz Wallnau, links in der Mitte das dunkle Gebäude ist das Restaurant "Bootsmann"