"Etwas schummrige Leistung"
Geschrieben am 14.11.2024 2024-11-14 | Aktualisiert am 14.11.2024
"Das Café Moni in St.Johann fühlt sich an wie ein Wohnzimmer ......."
Geschrieben am 14.11.2024 2024-11-14 | Aktualisiert am 14.11.2024
"Lange Schließung nach Brandstiftung"
Geschrieben am 14.11.2024 2024-11-14 | Aktualisiert am 14.11.2024
Es gibt zwei Eingänge in den Rotlichtbereich. Unbedarft sehe ich einen freien Tisch und wähle die Seite, die wohl ausschließlich für Chinesen reserviert ist. Die Blicke der Gäste sind "not amused" und ich werde von einer Bedienung zum anderen Einlass geschickt.
"Rote Laterne" ist hier das Motto, aber gar nicht verkitscht, eher augenzwinkernd.
Statt fernöstlichen Klängen mischt sich angenehmer Jazz-Pop unter das angeregte Stimmengewirr. Die sehr jungen Frauen im Service geben ihr Bestes, also ihre Freundlichkeit. Unter dem Essen wird nachgefragt Zufriedenheit und weiteren Wünschen nachgefragt.
Asiaten sind auf dieser Seite weder vor noch hinter dem Tresen zu sehen.
Die Karte ist solide und bietet die Klassiker eines sino-germanen Restaurants. Ich hoffe auf nicht zu weichgespülte Speisen und wähle erst einen Zitronen-Ingwer-Honig-Tee, der fingerspitzenfreundlich im doppelwandigen Glas serviert wird, das den Tee überraschend lange warm hielt (Suan Cha, 4,20€)
Dann soll es zweimal Ente sein, ein Schwerpunkt der Roten Karte. Als Starter eine Szechuan-Suppe mit Streifen („Die Wellen des Jinshajiang“ 6,9€), gefolgt von knuspriger Brust auf Gemüse („Frühling in Peking“, 19,9€). Eigentlich wollte ich noch die gefüllten Pfannkuchen, den klassischen Gang der Peking-Ente einschieben, aber nach dem etwas ausgeuferten Gelage mit Carsten1972 und Frau am Vorabend im Topaz war strenge Diät angesagt.
Die zwar sämige, aber nicht kleisterige Suppe überzeugte schon mal mit dem angenehmen Prickeln des Szechuan-Pfeffers anstelle brutaler Schärfe. Die üblichen Gemüse sind reichhaltig und schön knackig.
Ente fand sich leider nur in sehr überschaubarer Menge. Schade, denn die kleinen Fetzen schmeckten richtig gut.
Trotzdem: Leckere Suppe, die gut einheizte.
Die Entenbrust wurde in einer brutzelnd heißen Platte serviert.
Weder das Fleisch noch das Bett des erneut knackigen Gemüses waren darin gegart worden. Die Ente hatte deutlich abgekühlt, doch durch Ausnutzung des heißen Metalls bekamen die Tranchen wieder Temperatur. Qualitativ war die Ente leicht überdurchschnittlich. Durchgebraten, aber nicht trocken. Die Haut durchgängig knusprig, ohne gleich als Geflügel-Chip zu enden.
Die Spezialsoße von Mister Peng wurde in einer erneut lächerlich kleiner Portion extra gereicht. Sie dürfte im Wesentlichen aus Sojasoße, Zucker und Tamarindenpaste bestanden haben.
Fazit: Ganz okay, aber es gibt in Düsseldorf sicher besseres chinesisches Essen. Vielleicht ja im Nebeneingang... Trotzdem, eine Wiederholung schließe ich nicht aus. Am Sonntagabend. Wenn es schon spät ist. Und regnet.