"Der junge David Kikillus hält das hohe Niveau seiner selbst gesetzten kulinarischen Ansprüche nicht nur locker – nein, er steigert sich ständig, um seine Gäste mit innovativen kulinarischen Leistungen zu verwöhnen mit höchster Präzision und Perfektion."
Geschrieben am 05.11.2014 2014-11-05 | Aktualisiert am 12.03.2015
"Anspruchslose Allesfresser sind hier gut aufgehoben. Wer gut pariertes Fleisch zu schätzen weiß, sollte den Laden ignorieren."
Geschrieben am 01.11.2014 2014-11-01 | Aktualisiert am 01.11.2014
"Das Restaurant ist seit 2012 geschlossen!"
Geschrieben am 01.11.2014 2014-11-01
"Ein Restaurant mit exzellenter Küchenleistung, avandgardische Küche mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis"
Geschrieben am 31.10.2014 2014-10-31
"Ein Restaurant der gehobenen Klasse, ausgezeichnet vom führenden Food-Magazin "Der Feinschmecker 2015""
"Neues italienisches Restaurant mit gehobener und kreativer Küchenleistung, edles, durchgestyltes und anspruchvolles Ambiente"
Geschrieben am 31.10.2014 2014-10-31
Anfahrt und Ambiente
Zur Anfahrt und zum Ambiente verweise ich auf meine Kritik vom 18.05.2014 sowie auf die beiden Kritiken des Kritikers „uteester“.
Unser Tisch ist heute eingedeckt mit schwarzem Filzset, weißer Stoffserviette, Messer und Gabeln für zwei Gänge, einem kleinen Löffel, zwei Weingläsern und einer schwarzen Keramikschale mit Brotaufstrichmesser. Ein kleines, kurzes Blumengebinde und ein kleines Metall-Windlicht erfreuen das Auge.
Service
Die Restaurantleiterin Kirsten Pacholleck hat das Restaurant inzwischen verlassen. Der neue Restaurantleiter Adnan Memovic und die Servicedame Kim begrüßen uns sehr herzlich und zuvorkommend. Zusammen mit zwei weiteren Servicekräften bilden die vier ein ausgezeichnet eingespieltes Team von ausgebildeten Fachkräften.
Ungezwungen, locker, aufmerksam, kompetent, charmant und ohne jegliche formelle Steifheit agieren alle. Hier fühlen wir uns bestens umsorgt.
Herr Memovic ist gekleidet mit dunklem Anzug und Kravatte; die Anderen tragen leger helle Hosen weiße Blusen/Hemden, was zum ungezwungenen Ambiente passt.
Speisenkarte
Diese ist auf der Homepage aktuell nachzulesen und dem Punkt „Fine Dine“ ganz unten.
Angeboten wird ein siebengängiges Menü „Kulinarischer Umbruch“ zu 87 €, auf Wunsch mit Weinbegleitung zu 30 €.
Teile dieser Speisen können auch einzeln bestellt werden, insgesamt stehen elf Positionen zur Auswahl
Wer möchte, kann aus diesen 11 Positionen ein eigenes Menü zusammenstellen. Die Preise sind seit meiner letzten Kritik geringfügig angehoben worden:
3 Erlebnisse 43 €
4 Erlebnisse 54 €
5 Erlebnisse 65 €
6 Erlebnisse 76 €
Eine zusätzliche Position mit der Bezeichnung „Fleischeslust“ lockt mit einem Tomahawk Steak 1000 g+.
Das Kotelett der Superlative aus der hohen Rippe geschnitten und am langen Knochen gereift.
(Ich vermute, allen Fleischfressern läuft jetzt das Wasser im Mund zusammen)
Unser Essen
Wir wählen beide je drei unterschiedliche Erlebnisse.
Unser kulinarischer Reigen beginnt ganz klassisch mit zwei Sorten dunklem Brot, aufgeschlagener Butter in Form eines Eies gereicht, grobem weißem Meersalz und einer kleinen Flasche Olivenöl.
Das Brot ist mir heute etwas zu trocken, eine Scheibe bricht beim Entnehmen aus dem Brotkorb gleich auseinander. Wenn es heute nicht mehr zu meckern gibt, verzeihe ich das gerne ohne Punktabzug.
Gleichzeitig landet auf dem Tisch ein kleiner, schwarzer, gusseiserner Topf (Cokotte) von der Firma Staub. Der Service hebt den Deckel und uns lacht eine winzige Tomaten-Focaccia zum knabbern an. Dieser Kikillus hat immer wieder verdammt originelle Ideen bei der Präsentation seiner Speisen!
Wenn ich bedenke, dass der Gast in manchen Restaurants schon halb verhungert ist, bis das Essen kommt, wird man hier sofort mit Leckerchen beschäftigt und der knurrende Magen so ruhig gestellt.
Apero
Der Service trägt ein großes Holzbrett heran. Und schon annonciert sie fachkundig und souverän vier verschiedene Leckerchen:
- In kleinen Gläsern Melonen-Gazpacho. Gut gekühlt, fruchtig und herrlich erfrischend.
- Reisblatt-Chips mit Avocadocreme und rohem Tunfisch. Crunchig, cremig und saftig.
- Gewürzlachs-Würfel ummantelt mit weißen und schwarzen Sesamkörnern. Weiche Lachsmasse mit knackigen Körnchen.
- Sushi-Lachs umwickelt mit einem Noriblatt und Füllung. Habe ich nicht probiert, da ich Sushi nicht mag. Soll gut geschmeckt haben, meinte meine Begleitung.
Erstes Erlebnis
Jacobsmuschel
Aprikose | Mandel | Curry
In einer großen, weißen Porzellanschale entdecke ich ein kleines Kunstwerk. Eine dicke saftige Jakobsmuschel top glasig gegart, flankiert von Würfeln aus Aprikosengelee und einem Tupfer Avocadocreme. Alles eingeschäumt mit einem flüssigen Traum aus Mandel und einem Hauch Curry. Wir finden es beide köstlich!
Zweites Erlebnis
Geangelter Steinbutt
Broccoli | Nussbutter | Zitronen Beurre blanc
Mittig auf dem weißen Teller eine dicke Tranche Steinbutt ohne Haut. Drei kleine Tümpel Zitronen-Beurre-Blanc umschmeicheln den weißen Fisch. In würdevollem Abstand vor diesem edlen Fisch verteilen sich kleine und große Tupfer Broccolicreme und Broccoliröschen, auf denen einige Reischips den crunchigen Kracher beim Beißen spielen sollen. Den krümeligen Part übernimmt Nussbutter ohne Nüsse, die den Steinbutt schützend bedeckt.
Da ist meine Begleitung im siebten kulinarischen Himmel!
US Beef mal 2
Rote Bete | Knollensellerie | Senfkörner | Buchenpilze
Da ich Senf nicht mag, bitte ich um eine Alternative, die mir gerne erfüllt wird.
US-Beef in zwei Texturen – Filet und Schulter - auf einem Saucenspiegel aus einem dunklen Fond mit Rotweinreduktion als Mittelpunkt des Tellers, wobei die Schulter komplett mit Sauce benetzt ist.
Seitlich gruppieren sich Scheiben von gekochter roter Bete und Knollensellerie in zwei Texturen – als Würfel und als Püree. Einige dünne, kurz angebratene Zwiebelringe lockern zusammen mit verspielten Kresseblättern die Komposition auf.
Das Filet ist innen noch blutig, außen leicht kross und butterzart. Butterzart auch das bei Niedrigtemperatur gegarte magere, rechteckige Schulterstück. Was schmeckt besser? Mir schmeckt beides gleich gut, zum Dahinschmelzen.
Drittes Erlebnis
Erdbeere
Heidelbeere | Joghurt | Kiefernhonig
Unten auf dem Teller ein Sockel von Crumble, eine Kugel Erdbeersorbet, darüber ein Joghurt mit drei hauchdünnen und knusprigen Erdbeergelee-Chips, umrahmt von frischen Heidelbeeren und Erdbeeren. Der Joghurt war mit Kiefernhonig vermischt.
Meine Begleitung lobt dieses Dessert als ausgesprochen aromatisch und erfrischend und nach mehr verlangend.
Gewürzbanane
Ananas | Granny Smith | Petersilie | Curry
Mittig auf dem Teller liegen dicht beieinander Gewürzbanane, Apfelsorbet, Ananassirup und winzige Petersilienschwämme.
Die Banane ist mariniert, ich schmecke Curry. Das Sorbet ist erfrischend und so herbfruchtig, wie ein Apfel schmeckt. Im Ananassirup könnte auch ein Hauch von Curry sein. Die Petersilienschwämme übernehmen den bissigen Part.
Und wenn man denkt, das war das dritte Erlebnis, da steht plötzlich ein breites, schlichtes Glas mit einer runden Eiskugel vor mir. Der Service schenkt aus einem kleinen Reagenzglas eine grüne Flüssigkeit über das Eis und verrät mir, dass da in flüssiger Form alles drin ist, was ich schon auf dem Teller habe.
Alles schmeckt ungewöhnlich, intensiv und erfrischend. Einfach köstlich!
Getränke
Menger Krug Sekt brut rosé – 0,1 l zu 6,50 €
Riesling unplugged trocken vom Weingut Tesch – 0,1 l zu € 3,90
Spätburgunder trocken vom Weingut Knab – 0,1 l zu € 3,40
Espresso – zu € 2,10
Fazit
David Kikillus kreativer Küchenstil überrascht mich immer wieder. Nichts schmeckt langweilig. Jeder Gang ist wirklich ein Erlebnis. Klar, dass ich bald wieder dort esse!